Die Ermittler: Insgesamt wurden 108 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Davon bezogen sich allein 95 auf die Randale während des Spiels. Sie zu ermitteln, war für die EKO Stadion ein langfristiges Unterfangen. Die besondere Herausforderung für die sechs Ermittler: Die Straftäter agierten meist aus der Masse heraus und größtenteils vermummt. Die EKO arbeitete eng mit der einsatzführenden Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt, szenekundigen Beamten der Kriminalpolizei Dresden und dem Unterstützungskommando der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg zusammen. Wertvolle Unterstützung leisteten zudem das Bayerische Landeskriminalamt und die Bundespolizei. Für Hinweise aus der Bevölkerung wurde ein Medien-Upload-Portal eingerichtet. Stadionbesucher hatten die Möglichkeit, eigene Fotos und Videos anzuliefern. Zusammen mit polizeieigenen Aufnahmen kam eine Datenmenge von über 500 Gigabyte zusammen. Allein Sichtung und Auswertung dieser enormen Masse an Material nahm schon viel Zeit in Anspruch, heißt es in der Mitteilung. Zusammen mit den szenekundigen Beamten begleitete die EKO Stadion zudem weitere Auswärtsspiele von Dynamo Dresden. Zur Identifizierung der Tatverdächtigen bedienten sich die Kriminalbeamten unter anderem der elektronischen Gesichtserkennung. Auch kamen Super-Recognizer vom Polizeipräsidium München zum Einsatz. Sie können sich Gesichter und Bewegungen überdurchschnittlich gut merken, um Personen zu identifizieren. Zum Beispiel können sie Personen auf Videoaufnahmen großer Menschenmassen wiedererkennen, auch wenn sie sie zuvor nur einmal gesehen haben. Nur ein Bruchteil der Menschheit hat diese Gabe.