Nach Nachtsitzung Bund fördert Bayreuth Baroque mit 500.000 Euro

Das Foto zeigt eine Eröffnungsszene des Opernfestivals Bayreuth Baroque im Jahr 2022. Foto: /Falk von Traubenberg

Trotz der Haushaltslage: Bayreuth Baroque erhält auch 2024 wieder 500.000 Euro aus dem Kulturfonds des Bundes. Zwei Bayreuther Bundestagsabgeordnete sagen: Sie konnten Kollegen von der Einzigartigkeit des Festivals überzeugen.

 
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„Kurz vor Mitternacht“, sagt der Bayreuther Bundestagsabgeordnete Thomas Hacker (FDP), „gab der Haushaltsausschuss 500.000 Euro für Bayreuth Baroque frei“. Damit steht seit der Bereinigungssitzung des Bundeshaushalts, die bis in die frühen Morgenstunden des Freitags dauerte, fest: Der Bund fördert das Barockfestival mit der gleichen Summe wie in den Vorjahren.

Nach dem Verfassungsgerichtsurteil vom Mittwoch war das nicht selbstverständlich. Es hatte der Regierung 60 Milliarden Euro an verfassungswidrig übertragenen Krediten gestrichen. Der für Corona-Hilfen gegründete Nachtragshaushalt sollte in den Klima- und Transformationsfonds umgeschichtet werden. Karlsruhe sagt: geht nicht. Dadurch sind einige Projekte im Haushalt fraglich. Etwa die Verlängerung der auf sieben Prozent reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Hacker: „Leider nicht mehr darstellbar.“ Dabei gehe es um 3,6 Milliarden Euro – anteilig für Bund und Länder.

Die halbe Million für Bayreuth Baroque soll indes auch 2024 fließen. Hacker: „So eine Einzelmaßnahme in dem schweren Haushaltsjahr durchzubekommen, ist außergewöhnlich.“ Das junge Opern-Festival mit einzigartiger Unesco-Weltkulturerbe-Spielstätte habe sich ausgesprochenes Renommee erarbeitet. „Die Förderung wird einen wesentlichen Beitrag leisten, neue kreative Schritte zu wagen und die oberfränkische Kulturlandschaft international noch bekannter zu machen.“ Hacker habe bei Haushältern dafür geworben.

Gleiches sagt die Bayreuther Abgeordnete Anette Kramme (SPD). Auch die parlamentarische Staatssekretärin im Arbeits- und Sozialministerium teilt am Freitag ihre Freude über die Förderung mit, für die sich bei Haushaltspolitikern eingesetzt habe. „Die Gespräche waren nicht einfach bei den Sparzielen in diesem Haushalt. Die Verbindung eines inhaltlichen Programms höchster Qualität mit dem weltweit einzigartigen Ort und den erzielten Festivalerfolgen konnte jedoch überzeugen, das bedeutsame Kulturangebot weiter finanziell zu unterstützen.“ Kramme betont: Bayreuth Baroque sei ein wesentlicher Pfeiler, „um Bayreuth von der international bekannten Richard-Wagner- zur Festspielstadt mit mehreren Standbeinen weiterzuentwickeln“.

Weitere Fördergeber von Bayreuth Baroque – neben dem Kulturfonds der Bundesregierung – sind der Freistaat Bayern, der Bezirk Oberfranken und die Stadt Bayreuth. Letztere zahlte in diesem Jahr 340.000 Euro. Für 2024 liegt ein Erhöhungsantrag auf 390.000 vor. Die Stadtverwaltung schlägt vor, 360.000 zu zahlen. Am Montag, 20. November 2023, stimmt darüber der Kulturausschuss des Stadtrates ab.

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