Am Ende haben sie sie dann doch geknackt, die harte Nuss. Ein Schock war es für das ganze Dorf gewesen, als 2011 einer aus dem eigenen Ort seine Auwiesen der NPD für ein Treffen und Kundgebungen überlassen hatte. Doch sie haben es beim Schrecken nicht gelassen, sondern haben gekämpft. Eine Allianz haben sie gebildet. „Schwarzach ist bunt“ wurde gegründet. Unterstützung kam aus der ganzen Region. „Ein Ort kämpft um seinen Ruf“, war vor zwölf Jahren eine der Schlagzeilen. Karl-Heinz Schneider, Schwarzacher und damals Stadtrat in Augsburg, war einer von vielen, die aufgestanden sind. Seine Botschaft an die Rechtsextremen, gleich welchem Lager sie nun angehören mögen, war deutlich: „Solltet ihr wieder nach Schwarzach kommen, sind wir auch wieder da, und wir werden noch mehr sein als heute.“ Seinen Heimatort Menschen zu überlassen, die „mit genagelten Stiefeln den Ruf unseres Dorfs in den Dreck treten wollen“, das kam für ihn nicht in Frage, und viele andere schlossen sich dem friedlichen, aber deutlichen Prozess an. Bei einem der Demonstrationszüge hatten sich führende Politiker aus der Region, darunter Landrat Klaus Peter Söllner oder auch Landtagsabgeordnete Inge Aures, in die erste Reihe gestellt. Das war anfangs nicht unumstritten. Es hatte durchaus Stimmen gegeben, die keine Konfrontation wollten, die gemeint hatten, man gebe den Nazis mit Gegendemonstrationen zu viel Aufmerksamkeit. Das hatte die Mehrheit aber anders gesehen. Klarmachen wollten sie, dass man sich gegen Rechtsextreme wehrt, dass man sie nicht gewähren lässt, dass man sie mit friedlichen, aber deutlichen Mitteln aus dem Dorf jagen wird.