München - Horst Seehofer hat wohl schon so eine Ahnung, dass er nicht der Liebling dieses Parteitages wird. "Ich bin gespannt, ob ich hier reinkomme, ohne kontrolliert zu werden", sagt der aus Berlin angereiste CSU-Vorsitzende bei seinem Eintreffen am Münchner "Postpalast". Sein nervender Dauerzwist mit Kanzlerin Angela Merkel sowie die fragwürdigen Reaktionen auf die Vorfälle von Chemnitz samt dem kritiklosen Festhalten an Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen wird im Rest der CSU mit zunehmender Ratlosigkeit aufgenommen. Dass die Partei in Umfragen nur noch auf 35 Prozent kommt, obwohl sich Ministerpräsident Markus Söder Tag und Nacht abstrampelt, lasten viele - auch am Rande des Parteitags - dem Chef an.