München - Bayern erlebt gegenwärtig einen dramatischen Artenschwund. "Die Kulturlandschaft verliert ihre natürlichen Bewohner", erklärte Regierungsdirektor Peter Boye aus dem Umweltministerium im Umweltausschuss des Landtags. Zwar gebe es keine aktuelle Bestandsaufnahme über die gesamte Flora und Fauna im Freistaat, doch würden Einzeluntersuchungen ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Lage werfen. Demnach seien von 2003 bis 2016 die Bestände der Libellen um 75 Prozent, der Tagfalter um 65 Prozent und der Heuschrecken um 56 Prozent zurückgegangen. Von den 210 in Bayern heimischen Vogelarten stünden 44 Prozent auf der Roten Liste, berichtete Boye. Besonders dramatisch seien die Einbrüche bei Feldvögeln und Wiesenbrütern wie Kiebitz, Rebhuhn, Lerche oder Braunkehlchen. Hier seien die Bestände zum Teil auf 15 Prozent der noch vor 30 Jahren registrierten Vorkommen eingebrochen.