Extrem enges Feld
Arbeit, die sich am Wochenende auszahlte: der erste Weltcupsieg einer Radlerin des GFR Teams durch Anne Terpstra – gleichzeitig der erste Sieg einer Niederländerin in der Rennserie überhaupt – und als Sahnehäubchen die beste Teamleistung. „Das war ein besonderer Tag für uns alle“, sagt Thomas Wickles. „Man fing irgendwann an, sich zu fragen, ob der Sieg überhaupt noch kommt.“
Seit 2011 habe man bereits Erfolge gefeiert, aber „das hier war unser größter bisher“. Das Team im Generellen und besonders „die Anne“, wie er die 28-Jährige aus dem niederländischen Städtchen Zierikzee nennt, hätten bisher ein gutes Jahr gehabt. „In diesem extrem engen Feld ist sie konstant in die Top Zehn gefahren. Hier sind 60 bis 70 Spitzensportlerinnen, von denen rund 20 reale Siegchancen haben“, erklärt er die extreme Konkurrenzsituation. „Wenn du gewinnen willst, muss alles passen.“
Zweite Leidenschaft: Sportwagen
Wenn Thomas Wickles nicht mit seinem Team beschäftigt ist, zieht es ihn alle paar Wochen zurück in die Heimat. „Meine Mutter lebt noch in Pegnitz, also schaue ich gerne mal vorbei“, erzählt er. „Die Gegend ist nach wie vor super schön.“ Außerdem bieten sich hier nicht nur Möglichkeiten zum Mountainbiken, sondern auch für Wickles zweite große Leidenschaft: Sportwagen.
"Vergleichbar mit der Formel 1"
Der XC-World Cup, in dem das GFR Team antritt, hat sich laut Thomas Wickles in den vergangenen Jahren gerade in der Präsentation enorm weiterentwickelt. Die Rennen werden live auf Red Bull TV übertragen. Der österreichische Getränkehersteller sei auch anderweitig involviert. „Das Niveau der Übertragung ist sehr hoch, vergleichbar mit dem der Formel 1“, schwärmt der Manager.
Rennen auf 2000 Metern Höhe
Wer ihn sprechen will, muss hoffen, ihn am Handy zu erreichen. Gerade sind Wickles und sein Team im französischen Les Gets, um die Anreise zum nächsten Rennen am Sonntag zu organisieren. „Das Rennen hier ist anders als in Andorra. Das findet in rund 2000 Metern Höhe statt, die Luft ist extrem dünn. Hier kann alles ganz anders laufen.“ Man könne daher nicht einfach vom nächsten Sieg ausgehen.
Nervenbündel an der Strecke
Während des Rennens ist er neben der Strecke zu finden, Abstände messend und den Fahrerinnen zurufend – wenn er denn in der Verfassung dazu ist. „Als alter Rennfahrer bin ich manchmal ein richtiges Nervenbündel an der Strecke“, gibt er zu. „Dann ist mit mir nicht viel anzufangen.“