Motor-Nützel Zwei neue Chefs und ein Aufsichtsrat

Jochen Sonntag (Mitte) hat die operative Führung der Motor-Nützel-Gruppe an Alexander Pflaum (links) und Steffen Rump abgegeben. Foto: red/Motor-Nützel

Wechsel an der Spitze der Motor-Nützel-Gruppe: Jochen Sonntag hat die Führung an ein Duo abgegeben und wechselt als Vorsitzender in den neu gegründeten Aufsichtsrat.

 
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Die neue Führungsspitze der Motor-Nützel GmbH, die als zentrale Holding für die operativen Tochterunternehmen der Gruppe fungiert, bilden mit Steffen Rump (48) ein im Unternehmen noch relativ neues Gesicht und Alexander Pflaum (54), der schon länger Verantwortung in der Gruppe trägt. Dabei verantwortet Pflaum als Geschäftsführer die vertrieblichen Bereiche, während Rump als Sprecher der Geschäftsführung vor allem für das Kaufmännische zuständig ist.

Positive Abschieds-Bilanz

Der bisherige Unternehmenschef Sonntag sieht das Unternehmen, das unter seiner Führung mit zwölf Standorten und gut 1000 Mitarbeitern zu einer der größten Autohandelsgruppen in Nordbayern geworden ist, gut aufgestellt. „Wir stehen blendend da und sind durch eine hohe Eigenkapitalquote extrem handlungsfähig“, zieht er eine positive Bilanz. Im vergangenen Geschäftsjahr habe Motor-Nützel einen Umsatz von 283,5 Millionen Euro erwirtschaftet und dabei gut 4900 Neu- und knapp 6200 Gebrauchtwagen verkauft.

Der 63-jährige gebürtige Bayreuther, der zunächst Elektroanlagen-Installateur gelernt hat und dann über den zweiten Bildungsweg ein Studium zum Wirtschaftsingenieur abschloss, kam vor gut 20 Jahren zu Nützel. Klar, dass er sagt: „Ich bin natürlich etwas wehmütig, aber ich freue mich auch auf die Zeit, die vor mir liegt –schließlich habe ich noch viele Pläne.“

Außerdem sei sein Ausscheiden aus der Geschäftsführung von langer Hand geplant: „Mit Alexander Pflaum sowie Steffen Rump und den weiteren Geschäftsführern weiß ich Motor-Nützel in guten Händen.“

Weiteres Wachstum geplant

Die Strukturen sind dem zurückliegenden und weiter geplanten Wachstum der Gruppe geschuldet. Für die Gruppe mit insgesamt 20 Betrieben sei eine starke Führungsmannschaft notwendig, um die Verantwortung auf alle Führungsebenen an fähige Expertinnen und Experten zielgenau zu verteilen, sagt Rump, der seit einem guten Jahr in der Gruppe ist. Deshalb die schon bewährte Holding-Struktur mit den darunter angesiedelten Vertriebsgesellschaften.

Neu ist der Aufsichtsrat, in den auch externe Mitglieder berufen werden können und der die Aufsichtsarbeit weiter professionalisieren soll. Bisher hat der Vorstand der Hans und Emma Nützel Altenstiftung sowohl die Durchführung der gemeinnützigen Arbeit als auch die übergeordnete Kontrolle der Motor-Nützel Gruppe übernommen, heißt es in einer Mitteilung. Dabei bleibe die Stiftung Alleineigentümerin der Gruppe und werde die Unterstützung gemeinnütziger Projekte unverändert fortführen.

Künftig werde die Geschäftsführung dem Aufsichtsrat in regelmäßigen Abständen Bericht erstatten und die operative Leitung bei fachlichen und strategischen Fragen unterstützen. „Damit möchten wir die bisherige Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsgremium und Unternehmensleitung auf hohem Niveau noch einmal intensivieren“, erläutern Rump und Pflaum, der schon seit 2008 im Unternehmen ist und zuletzt Vorsitzender der Vertriebs-Geschäftsführung war.

Neue Marken, neue Gebiete

Die grundlegende Wachstumsstrategie werde man fortsetzen, betont das neue Führungsduo. Dafür sei bereits im vergangenen Jahr die Motor-Nützel Automobile GmbH als Schwestergesellschaft zur Motor-Nützel Vertriebs-GmbH gegründet worden, um mit Marken außerhalb des VW-Konzerns das Sortiment zu erweitern. Wie berichtet, vertreibt Nützel jetzt auch Fahrzeuge der japanischen Marke Toyota. Start ist an den Standorten Himmelkron und Scheßlitz. Außerdem sind künftig Micro-E-Autos und E-Roller der spanischen Marke Silence zu haben.

Wobei auch das nicht das Ende der Fahnenstange sein soll. Weitere Marken seien in Planung, das Angebot an Fahrzeugen und Dienstleistungen werde erheblich erweitert, so Pflaum. Man werde die Aktivitäten der Gruppe sowohl inhaltlich als auch geografisch weiter ausbauen, ergänzt Rump. Dabei werde sich auch in baulicher Hinsicht in diesem Jahr in der gesamten Firmengruppe viel tun.

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