Vor einem Untersuchungsausschuss die Aussage zu verweigern, kann man respektlos oder freundlich machen. Der frühere CSU-Abgeordnete Alfred Sauter, der dem Landtag als Fraktionsloser noch immer angehört, entscheidet sich an diesem Nachmittag für die erste Variante. Solange die Fernseh-Kameras filmen dürfen, steht er lässig hinter dem Zeugenstuhl, die Hände tief in die Hosentaschen vergraben. Der ganze Mann ist ein einziger Ausdruck dafür, was er von dieser Vorladung hält: Gar nichts. Später bei seiner Einvernahme schwankt Sauters Auftreten zwischen Desinteresse und Verachtung. Er sagt wirklich nicht mehr als er muss, und das nicht einmal in ganzen Sätzen. Nach fünf Minuten ist Schauspiel beendet. Sauter steht auf, presst ein knappes „Auf Wiedersehen“ heraus und geht.