Bayreuth ehrt seine Helden bei der Feuerwehr

Von Tobias Köpplinger
 Foto: red

Michael Philbert muss nicht lange nachdenken. Nein, sagt er. Wegen der Ehrung mache er das nicht. Er lächelt, strafft sich die Jacke seiner Uniform. Dann sagt er: „Aber natürlich ist das schön.“ Philbert ist einer von 13 ehrenamtlichen Helfern, die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe am Donnerstagabend im Bayreuther Rathaus ehrte. Für ihr Engagement, für ihren Einsatz für die Gesellschaft und für ihre Vorbildfunktion.

 
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Und so einer ist Michael Philbert (siehe Foto). Er ist 34 Jahre alt und arbeitet normalerweise als CMC-Fräser. Philbert ist der Abteilungsführer der Freiwilligen Feuerwehr in St. Georgen. Mit knapp 14 Jahren trat er bei, absolvierte Ausbildungen, seit acht Jahren ist er der Chef der Abteilung. Im Einsatzfall hören 23 aktive Feuerwehrleute aus St. Georgen auf ihn. Wenn es nicht brennt, kümmert sich Philbert um die Ausbildung und die Dienstgestaltung und er erledigt Verwaltungstätigkeiten. Michael Philbert sagt: „Eigentlich bin ich Ansprechpartner für den ganzen Stadtteil.“ Menschen rufen bei ihm an, wenn sie etwas über Brandmelder wissen wollen oder andere Ratschläge brauchen. Michael Philbert sagt: „Wenn die Leute anrufen, dann ist das ein gutes Gefühl.“

Aber das Helfen frisst die Freizeit auf. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sagt: „Die Helfer opfern Zeit und Geld, sie stellen ihre eigenen Interessen zurück.“ Sie schaut auf, blickt ins Publikum. Dort klatschen die ersten. Helfer sind Helden. Moderne Helden, die das Kostbarste geben: Zeit. Nervt das nicht auf Dauer? Michael Philbert sagt, an Aufhören habe er nie gedacht. Er überlegt dann noch einmal kurz. Nein. „Die Feuerwehr ist so ziemlich mein Lebensmittelpunkt.“ Die Oberbürgermeisterin weiß das. Deshalb gibt es Urkunden und Medaillen für die Helfer und Blumen für ihre Partnerinnen. Brigitte Merk-Erbe sagt: „Für die Angehörigen bedeutet das Verzicht.“ Sie bedankt sich: „Für das viele Alleinsein, dafür, dass sie ihren Mann oft entbehrt haben.“

Michael Philbert ist alleinstehend. Er sagt, zwei oder drei Abende pro Woche gehen für die Feuerwehr drauf. Er sagt dann: „Es gibt nichts Schöneres, als den Menschen zu helfen.“ Das könnte aufgesetzt wirken, bei Michael Philbert tut es das aber nicht. Als ihn die Oberbürgermeisterin aufruft, nickt er kurz, schüttelt die Hand, lässt sich das Abzeichen anheften. Vor ihm sind schon Feuerwehrler für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt worden, nach ihm kommen Helfer vom Roten Kreuz, vom Technischen Hilfswerk, vom Katastrophenschutz. Brigitte Merk-Erbe sagt: „Das Ehrenamt spielt eine erhebliche Rolle in der Stadtgesellschaft. Ehrenamt ist mehr als eine Stütze.“

Freude über Auszeichnung

Michael Philbert sagt, es sei eine schöne Auszeichnung. „Anerkennung tut gut.“ Wolfgang Hohl, der Stadtbrandinspektor, sagt: „Michael Philbert hat es verdient, weil er immer aktiv war.“ So einfach ist das. Dann zählt er auf: Abteilungsführer, Leiter Unterstützungsgruppe im Katastrophenschutz, Schiedsrichter bei Leistungsprüfungen, Ausbilder der Jugendfeuerwehr. Philbert ist seit 25 Jahren Feuerwehrmann. „Lobenswert“, sagt Stadtbrandinspektor Hohl. Ein Lob.

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