Münchens Anti-Startbahn-Bündnis hat geschafft, was den Stuttgart-21-Gegnern verwehrt geblieben ist: Es hat mit einem Paukenschlag ein großes Verkehrsprojekt zum Scheitern gebracht. Unten bleiben: Die dritte Startbahn am rund 40 Kilometer nördlich von München gelegenen Flughafen Franz Josef Strauß wird nun vermutlich nicht gebaut, und wenn nach vielen Gerichtsschlachten und Politmanövern doch, dann nach einer jahrelangen, mindestens eine Milliarde Euro teuren Verzögerung. Das kann man als ökologisch nachhaltig bejubeln oder aus dem Blickwinkel ökonomischer Vernunft beklagen: Fest steht, dass offenbar immer öfter eine Mehrheit der Bürger meint, das Recht auf Blockade sei der eigentliche Fortschritt unserer Zeit. In München waren das 181 675 Wahlberechtigte von insgesamt 1 032 855 Millionen. Sie sind jene 54,3 Prozent, die eine Wahlbeteiligung von 32,8 Prozent (genau 338 393 Stimmberechtigte) möglich machten. Denn die Startbahn-Befürworter brachten es eben nur auf 152 957 Stimmen.