Es ist wie bei einer Lawine: Einmal mit kleinen Abbrüchen ins Rutschen gekommen, gibt es kein Halten mehr. Wenn ein Spitzenpolitiker erst einmal ins Gerede kommt, weil er sich eine Blöße gegeben hat, gerät er unversehens in einen Abwärtssog, der sich mit den üblichen politisch-rhetorischen Abwehrmaßnahmen nicht mehr steuern lässt. Zur Zeit zu erleben am Beispiel Günther Oettinger. Die missratene Filbinger-Trauerrede inklusive unerwartetem Rüffel der Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden schien er noch wegstecken zu können; nachdem aber die Trennung von seiner Frau nicht mehr verheimlicht werden konnte, hat sich ein riesiges Tor geöffnet, durch das die volle Lawinen-Ladung Schlamm auf den baden-württembergischen Ministerpräsidenten schwappt.
Meinungen Schlammlawine
Herbert Wessels über Ministerpräsident Oettinger 19.12.2007 - 00:00 Uhr