Philipp Amthor handelte extrem kurzsichtig, als er glaubte, politisches Mandat und finanzielle Eigeninteressen mal eben miteinander verknüpfen zu können. Es mag am Alter (27) liegen, an der Unbekümmertheit der Jugend - aber es ist kaum entschuldbar. Wie kann ein "begnadeter Jurist", wie ihn ein Parteifreund nennt, ein CDU-Jungstar, der sich aufmacht, zunächst Parteichef und später auch noch Ministerpräsident in Mecklenburg-Vorpommern zu werden, einer Firma im Wirtschaftsministerium den Weg bahnen wollen, von der er selbst mit einem Direktorenposten und Aktienoptionen belohnt wird? Der geschäftstüchtige Jungpolitiker muss nun um seine Karriere fürchten. Die freche Verquickung des politischen Amts mit den Privatinteressen wirft ihre Schatten auch auf die Partei, die jetzt zeigen muss, dass sie schonungslos aufklären will. Interessant ist, dass der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg angeblich Anteile an Augustus Intelligence hat. Politisch dürften sich er und Amthor nahe sein. Dessen steiler Absturz sollte Amthor eine Warnung sein.