Die Krise ist die Zeit des Umbruchs. In Bayern, wo die CSU nach ihrem beispiellosen Wahldebakel ihre Wunden leckt, könnte nun die Stunde des Markus Söder kommen. Die Gelegenheit scheint günstig, sich als Mann der Zukunft für das Land und die Partei zu positionieren, auch wenn es gestern noch nicht danach aussah. Denn zunächst muss die Berliner Koalition stehen, dann kommt Bayern. Der CSU-Chef und sein Spitzenkandidat sind kläglich gescheitert. Horst Seehofer und Joachim Herrmann haben der AfD zu viel Raum gegeben, der Kanzlerin zu wenig Widerstand gezeigt. Wer CSU wählt, wählt Merkel und ihre Flüchtlingspolitik - diese Logik hat die Menschen in Scharen von den Christsozialen weggetrieben. Jetzt kämpft Seehofer um sein politisches Überleben.