„Ich bin froh, dass ich kein Dicker bin“, singt der dürre deutsche Popstar Marius Müller Westernhagen. Ein höhnischer Song, den mancher gerne mitsingt – anderen wird er im Hals stecken bleiben. Dicke sind in der Regel auch nicht froh darüber, dass sie dick sind. Sie wissen schließlich selbst, dass sie „Atemnot“ und „schrecklich dicke Beine“ haben und einfach „nicht angesagt“ sind, wie Herr Westernhagen im flotten Tanzrhythmus heraussingt. Dicke Menschen leiden unter ihrer Körperfülle, werden als „wandelnde Cheeseburger“ verspottet und als Fettklops verhöhnt; sie rangieren ganz unten in der Skala der angesehenen Mitbürger. Wie kommt es, dass unsere Gesellschaft dennoch nicht nur vergreist sondern zunehmend auch verfettet?