Nur in Regionen wie Hof/Wunsiedel mit mehr Regen ist dann mal ein Feld zu bewundern, auf dem der Mais sattgrün steht. Die allermeisten Menschen jagen im Eiltempo über die Straßen. Es interessiert sie kaum, was da rechts und links wächst - oder eben nicht gedeiht. Der Schock setzt erst ein, wenn das Essen plötzlich spürbar teurer wird als gewohnt - wie kann das sein? So ist der Kartoffelpreis mit Fälligkeit im April an der Leipziger Warenterminbörse um neun Euro je Dezitonne (100 Kilogramm) auf 27,50 Euro emporgeschnellt. Knapp und oft winzig klein sind die Knollen in diesem Jahr wegen der Dürre. Missernten - gibt es die denn nicht nur in Afrika? Die Trockenheit betrifft weite Teile Europas. Den Bauern wird der Klimawandel am stärksten bewusst; denn er geht an ihre Existenz, und sie sehen die Auswirkungen tagtäglich, wenn sie ihre Felder betrachten. Währenddessen prasselt Kritik auf sie herein, zu viel Gülle und zu viel Spritzmittel auszubringen. Hitzig wurde auch im Hitzesommer darüber gestritten. Mit erhobenem Zeigefinger tadelt der Konsument die Bauern, und vergisst, dass er mit ihnen im selben Boot sitzt. Das gemeinsame Interesse besteht darin, eine verbrauchernahe Lebensmittelerzeugung zu erhalten. Darum muss gerungen werden, gegen die Übermacht der industriellen Landwirtschaft.