Lage durch Explosionen alter Munition verschärft
Am Montagnachmittag waren in kurzer Folge Brände bei Lübtheen und in der Viezer Heide bei Hagenow - rund 30 Kilometer nördlich von Lübtheen - ausgebrochen. Am Dienstagvormittag hatten Explosionen alter Munition und auffrischender Wind die Lage im Waldbrandgebiet bei Lübtheen verschärft. Das Feuer fraß sich weiter in Richtung der evakuierten Ortschaft Volzrade voran. Betrug der Abstand nach einer windstillen, kühlen Nacht noch etwa 800 Meter, waren es nach Worten Sternbergs am Vormittag nur noch rund 500 Meter. „Jede Detonation wirkt wie ein Katalysator“, sagte der Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Die Wärmebildkamera, mit der regelmäßig über das Gebiet geflogen werde, zeige nach jeder Explosion ein Hitzenest und Funkenflug, der vom Wind aufgenommen und weitergetragen werde.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte bei einem Besuch am Dienstagmorgen auf Maßnahmen nach dem großen Waldbrand von 2019 hingewiesen. So seien 15 Brunnen für Löschwasser gebohrt worden, der letzte sei erst kurz vor Weihnachten 2022 fertig geworden. Zudem seien 13 geländegängige Feuerwehrfahrzeuge mit besonders großem Wassertank für 3,4 Millionen Euro angeschafft worden, die über das Land verteilt stationiert und jetzt in kürzester Zeit in Südwestmecklenburg zusammengezogen worden seien. Sie sei sehr dankbar, dass dies so gut klappe, sagte die Regierungschefin. Alle arbeiteten Hand in Hand.
Deutlich mehr Explosionen als 2019
Schwieriger als 2019 ist laut Landrat Sternberg, dass noch viel Totholz von dem letzten Brand im Wald liege und dem Feuer Nahrung gebe. Die Hitze des Feuers sei damit größer, es dringe tiefer in den Boden ein und bringe mehr Munition zum Detonieren. „Wir haben deutlich mehr Explosionen als 2019“, sagte er. Als Ursache für das Feuer vermutet Sternberg die Selbstentzündung alter Munition, die durch Erosion an die Oberfläche gelange. Dies könne bei anhaltend trockenheißer Witterung passieren. „Wir gehen nicht von Brandstiftung aus“, sagte er.