Max-Hundt-Schule Schüler lernen Alltag in der Landwirtschaft kennen

Bei einem Hofrundgang lernten die Schüler auch die Kälbchen kennen. Foto: privat

Bei einem Projekttag lernen die jungen Kulmbacher nicht nur, woher die Milch kommt, sondern auch, wie viel Arbeit mit dem Leben auf einem Hof verbunden ist.

 
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Wo kommen unsere Lebensmittel her? Und wie ist es, auf einem Bauernhof zu leben? Das haben 27 Schüler der Max-Hundt-Schule Kulmbach auf dem Biohof Grampp in Melkendorf aus erster Hand erfahren. Die Exkursion fand im Rahmen der Aktiv-Wochen im Programm „Erlebnis Bauernhof“ statt.

Die Gastgeber Hermann und Kerstin Grampp sorgten gleich zu Beginn dafür, dass der Kreislauf der Fünftklässler in Schwung gebracht wurde. Die Kinder lernten, dass man durch kräftiges Schütteln aus Sahne ganz einfach Butter selbst herstellen kann.

Mit praktischen Übungen ging es dann auch weiter. An sechs Stationen mussten die Schüler teils knifflige Aufgaben zu den Themen Landwirtschaft und Ernährung lösen. In Teams mussten sie Getreidesorten erkennen und diese den richtigen Produkten zuordnen, durch Riechen, Fühlen und Probieren Käsesorten erkennen und Milchprodukte identifizieren. In einer Futterkiste mussten sie die Teile eines Tränkeeimers für Kälber finden und ihn zusammensetzen. Dann galt es noch zu berechnen, wie viel Milch ein Kalb in acht Wochen braucht.

Für jede Aufgabe gab es Punkte, am Ende wurden die Ergebnisse ausgewertet. Regina Burkhardt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach: „Für die Kinder ist es eine wichtige Erfahrung, dass sie auf die Höfe gehen und direkt erleben, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden.“ Für viele der Schüler ist es das erste Mal auf einem Bauernhof. Neugierig stellen sie viele Fragen und sind mit Spaß und Begeisterung dabei.

„Erleben und Anfassen sind sehr wichtig. Das, was die Kinder hier lernen und erfahren, vergessen sie nicht mehr“, erklärt Judith Schmitt, Lehrerin an der Max-Hundt-Schule. Dazu gab es auch noch eine leckere Brotzeit mit der selbst gemachten Butter und vielen weiteren Milchprodukten aus heimischer Erzeugung. Das Programm „Erlebnis Bauernhof“ soll Kindern spielerisch nachhaltige Erfahrungen zur Ernährung und Verbrauch vermitteln. Der Landkreis Kulmbach hat mit einstimmigem Beschluss des Umweltausschusses die Erlebnisbauernhöfe als außerschulische Lernorte in die Klimaschule des Landkreises aufgenommen und fördert ihren Besuch. „Die Kinder gewinnen praxisnah einen Einblick in das Leben auf einem Bauernhof. Sie lernen zum Beispiel die unterschiedlichen Getreidesorten kennen oder auch, woher unsere Eier oder die Milch kommt. Daher unterstützen wir, dass so viele Schüler wie möglich die Erlebnis-Bauernhöfe besuchen können“, erklärt Ingrid Flieger vom Landratsamt. Auch die Sparkasse Kulmbach-Kronach unterstützt das Programm und gibt einen Zuschuss von bis zu 500 Euro auf die Buskosten. Harry Weiß, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kulmbach-Kronach: „Wir wollen dazu beitragen, dass bei den Schülern schon frühzeitig ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln geschaffen wird.“ Interessierte Betriebe können sich am 26. Juli mit einem eintägigen Kurs für das Programm „Erlebnis Bauernhof“ qualifizieren. In den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken in Bayreuth werden die Betriebsleiter geschult, wie sie ein drei- bis vierstündiges Lernprogramm für Grund- und Förderschulkassen sowie Klassen der Sekundarstufe durchführen können.

Weitere Infos unter www.weiterbildung.bayern.de. Ansprechpartnerin am AELF ist Regina Burkhardt (09221 / 5007-1222).

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