Mark Wagner macht bei der evangelischen Jugend Pegnitz: FSJler im Schülercafé

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Mark Wagner leistet sein freiwillig soziales Jahr im Bartl Schülercafe in Pegnitz. Foto: Ralf Münch Foto: red

Ein Mädchen sitzt im Schülercafé Bartl mit einem Ehrenamtlichen am Tisch über dem Spiel des Lebens, drei andere springen lachend durch den Raum, ein kleinerer Junge bringt gerade seinen Tischtennisschläger zurück. Und Mark Wagner hat die Ruhe weg. Seit Anfang des Monats absolviert er ein freiwilliges soziales Jahr bei der evangelischen Jugend in Pegnitz.

 
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Im Sommer hat er an der Fachoberschule Bayreuth auf dem sozialen Zweig sein Fachabi gemacht. „Ich bin zufrieden“, sagt er. In seinem ersten FOS-Jahr hat er schon zweimal je drei Wochen ein Praktikum im Schülercafé Bartl gemacht. Da war es für ihn eigentlich klar, dass er hier auch nach der Schulzeit ein freiwilliges soziales Jahr macht. „Ich wollte das sowieso und wenn dann im sozialen Bereich“, sagt der Jugendliche. Er hatte damals schon gemerkt, dass ihm die Arbeit gefällt. Nun möchte er noch mehr Erfahrungen sammeln. Und warum speziell in diesem Bereich, nicht mit Jüngeren, Senioren oder in einem Krankenhaus? „Die Altersgruppe ist eine Herausforderung“, sagt der 19-Jährige. Man kann die Jugendlichen noch positiv beeinflussen, mehr aktiv mit ihnen machen. Das ist es, was er will. „Jugendliche sind noch leichter zu begeistern“, sagt er. Man ist nicht nur da und beaufsichtigt. Im Kindergarten zum Beispiel findet er, ist es anders. „Da wollen die Kinder mehr bemuttert werden“, so Mark Wagner weiter.

Vormittags wird gekocht

Sein Tag im Schülercafé geht von 10 bis 16 Uhr. Vormittags bereitet er mit Leiterin Pascale Ittner das Mittagessen vor. Zusammen kochen die beiden. Für Mark Wagner kein Problem, er hatte bereits in der Hauptschule Kochunterricht. „Unser Plan ist es, dass er einmal in der Woche alleine für das Mittagessen zuständig ist“, sagt Ittner. Es gibt immer Essen, die einfach zuzubereiten sind und für größere Mengen geeignet sind. Heute gab es einen Klassiker: Nudeln mit Hackfleischsoße.

Kurz nach 13 Uhr kommen die Schüler. Dann gibt es das Essen und eine kurze Pause. Danach werden die Hausaufgaben gemacht. Die Aktuellen, aber es wird auch auf Schulaufgaben gelernt oder nicht Verstandenes erklärt. „Gerade bei den Jüngeren habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Stoff bei mir selber schon lange her ist und ich bei Banalem oft erst überlegen muss“, sagt Mark Wagner. Selber hat er in der Schule am liebsten Deutsch und Englisch gemacht. Das war seins.

Jugendfreizeit in Spanien

Aber nicht nur das Schülercafé gehört zu seinen Aufgaben. Er ist in der gesamten Jugendarbeit der Kirchengemeinde eingesetzt. Zu Beginn war er gleich auf einer Freizeit in Spanien. Und auch die Nacht der Lichter, der Adventsmarkt oder die Oster- und Konfirmandenfreizeit werden dazu gehören. Und 25 Seminartage – in Blöcken – hat er in dem Jahr. Der erste ist im Oktober. Da geht es dann auch um Jugendarbeit, rechtliche Fragen, Erste Hilfe.

Beworben hat sich Mark Wagner auf eine Anzeige in Facebook und auf der Homepage hin. Da hat die Kirchengemeinde wieder einen neuen FSJler gesucht. Und Mark Wagner ist familiär schon geprägt. Seine Mutter ist Erzieherin in einem Hort für schwer erziehbare Kinder in Nürnberg. Da waren er und sein jüngerer Bruder ab und zu mal zu Besuch. Und sein Bruder ist ähnlich eingestellt wie er. Er möchte auch mal etwas Soziales machen. Was Mark Wagner nach dem Jahr genau weiter vor hat, kann er jetzt noch gar nicht sagen. Aber wahrscheinlich schon studieren. Soziale Arbeit heißt der Studiengang – eine Kombination aus Sozialpädagogik und Sozialarbeit. Und was möchte er damit dann arbeiten? „Das ist ein großes Feld, was da möglich ist“, sagt Mark Wagner. Streetworker wäre etwas, was er sich vorstellen kann. Aber erst muss er mal sehen, wie das freiwillige soziale Jahr abläuft. Und da steht das Erfahrung sammeln für ihn an vorderster Stelle. Das er nichts verdient – Mark Wagner bekommt lediglich ein kleines Taschengeld – stört ihn nicht so. Ansonsten findet er es gut, dass es Einrichtungen wie das Schülercafé gibt. „Da bekommen die Jugendlichen etwas zu essen, machen ihre Hausaufgaben und sind einfach betreut, auch wenn ihre Eltern vielleicht nicht zu Hause sind“, sagt er.

Info: Für Schüler ab der fünften Klasse sind noch einige Plätze im Schülercafé frei. Informationen gibt es dazu bei Pascale Ittner unter der Telefonnummer 0 92 41/85 08.

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