Marienweiher Abschied von den Patres

Oswald Purucker
Bürgermeister Martin Döring, Bürgermeister Franz Uome, stellvertretenden Bürgermeister Klaus Frank aus Stammbach, Pater Silvester, Pater Aurelin, Pfarrer Pater Adrian und die Kirchenrätin Maria Stadter aus Stammbach im Klostergarten. Foto: Oswald Purucker (14)

In Marienweiher wurden drei Ordensleute verabschiedet, die weit über die Grenzen ihres Klosters geschätzt und gemocht wurden. Für sie kommen zwei neue Geistliche, die eine jahrhundertealte Tradition fortführen

 
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Am Fest „Maria Aufnahme in den Himmel“, hat in der Wallfahrtsbasilika Marienweiher ein Abschiedsgottesdienst für die scheidenden Patres des Klosters stattgefunden.

Ab 1. September gehen Pfarrer Pater Adrian Manderla und Pater Silvester Ostfeld ins Kloster nach Grafrath am Ammersee und Wallfahrtsseelsorger Pater Aurelian wechselt auf den Annaberg nach Polen. Umgekehrt kommen vom Kloster Grafrath Pater Florian Malcherczyk und Pater Benedykt Piecha nach Marienweiher.

Dekan Andras Seliger stellte in seinem Grußwort fest, dass der Abschiedsgottesdienst bewusst auf den Termin des Festes Mariä Himmelfahrt gelegt wurde. Die Menschen und natürlich speziell die Patres sollen an diesem Tag nicht am Irdischen festhalten, sondern ihren Blick nach oben, zur Gottesmutter richten. Seliger dankte den drei Geistlichen für ihre Arbeit in den vergangenen neun Jahren und machte dies den Zuhörern anhand einer Tauf- Hochzeits- und Beerdigungsstatistik deutlich.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Thomas Beck würdigte das seelsorgerisches Wirken der drei Patres im Namen aller betreuten Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäten, ausgehend von Marienweiher, Marktleugast, Traindorf, Stammbach, über Kupferberg, Guttenberg, Hohenberg bis nach Enchenreuth.

Sein Dank galt Pfarrer Pater Adrian, der seit neun Jahren, davon sechs Jahre als Pfarradministrator, Pater Silvester für sechs Jahre und Pater Aurelian als Wallfahrtsseelsorger für die dreijährige gute Zusammenarbeit.

Bürgermeister Franz Uome erinnerte in seinem Grußwort daran, dass vor 375 Jahren die ersten zwei Franziskaner nach Marienweiher kamen und die Freude über die Unterstützung des Weltgeistlichen in der Wallfahrtsseelsorge sicher ebenso groß war wie 1983. Damals erklärte sich die oberschlesische Ordensprovinz bereit, die Lücke die die bayrischen Franziskaner aufgrund Personalmangels hinter-ließen zu schließen. Nicht nur die über 300-jährige franziskanische Tradition der Marienverehrung in der Wallfahrtsbetreuung konnte fortgeführt werden, auch die seit 1901 übernommene Pfarrseelsorge blieb erhalten. Die Geschichte habe gezeigt, so Uome weiter, dass mit der Zahl der Franziskaner vor Ort auch das Wallfahrtsaufkommen stieg.

Bereits Ende des 17. Jahrhunderts waren zwölf Patres im Kloster und ihre Gemeinschaft zum Konvent erhoben. Heute nun verlassen drei Priester den Ort und nur zwei kommen hinzu. Ob diese Reduzierung am Rückgang der Kirchenbesucher, an den Wirren der Zeit oder im Personalmangel zu suchen sei, wollte der Bürgermeister nicht ergründen.

Fest stand und dies bescheinigte er Pfarrer Pater Adrian, dass die Gemeinde stets ein offenes Ohr hatte wenn es um die kirchlichen Belange ging. Zusammen mit Pater Adrian, konnte das Großprojekt mit dem neuen Spielplatz beim katholischen Kindergarten und die Verwaltung des Kindergartens neu geregelt werden. Aber auch bei der Renovierung der Wallfahrtsbasilika und dem Einbau der neuen Orgel zeigte sich die Gemeinde großzügig. Das Pilger-und Begegnungszentrum müsse nun aber mit den neuen Patres umgesetzt werden.

Pater Silvester würdigte der Dekan für seine gute Jugendarbeit und unterstrich seinen Humor im Gottesdienst, mit dem er über die Grenzen der Pfarrei hinaus geschätzt und geliebt wurde. Er wünschte sich auch, dass dieser dritte Aufenthalt mit sechs Jahren, nicht der letzte gewesen sein sollte.

Dank zollte Seliger zum Abschied Pater Aurelian, zwar war die Dauer des Aufenthaltes nur drei Jahre, doch verantwortlich für die Wallfahrt, sicher durch die zwei Jahre Pandemie die Schwierigsten. Stellvertretender Landrat Dieter Schaar dankte im Namen des Landrates für die Arbeit als Seelsorger, die an der Grenze der Pfarrei nicht endete. Er bescheinigte den Patres, dass ihr Wirken große Spuren hinterlasse, die sich nicht zuletzt im Bestand der Wallfahrt widerspiegeln.

Bei zahlreichen Treffen, Geburtstagen, Jubiläen, im Seniorenheim oder auch dem Klosterspitzenfestival, herrschte immer eine gute Atmosphäre. Auch im Namen von Landtagsabgeordneter Inge Aures wünschte er den Patres alles Gute für die Zukunft und den gleichen Erfolg an ihren neuen Wirkungsstätten.

Nach dem Abschiedsgottesdienst, der von Pfarrer Pater Adrian mit seinen Mitbrüdern und Dekan Andreas Seliger gefeiert wurde, ging es anschließend noch in den Klostergarten zum gemütlichen Beisammensein. Alle Gäste nutzten dann auch die Möglichkeit, sich von den Patres persönlich zu verabschieden.

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