Marathon Eine reibungslose Rückkehr

Holger Peter

Cheforganisatorin Marion Rossa-Schuster zieht ein rundum positives Fazit des Fränkische-Schweiz-Marathons.

 
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Das Fazit der Cheforganisatorin fiel ungewohnt euphorisch aus, schließlich neigt Marion Rossa-Schuster schon ein bisschen zu Perfektionismus. Wenn also die Kulturreferentin des Landkreises Forchheim (der Sport fällt auch in ihr Aufgabengebiet) „absolut glücklich und zufrieden“ mit dem reibungslosen Verlauf ist, dann kann es an der 21. Auflage des Fränkische-Schweiz-Marathons (FSM) wirklich nicht viel zu beanstanden gegeben haben.

Das begann am Samstag, der gleich mit einem Rekord aufwartete. Der Auftakttag gehört traditionell vor allem dem Nachwuchs (und einigen Hobbyläufern). 270 Teilnehmer sei eine noch nie erreichte Bilanz an diesem Tag rund um den Ebermannstädter Marktplatz. An „höchstens einmal 220“ kann sich Marion Rossa-Schuster aus vergangenen Jahren erinnern. Vor allem die Zahl der Nachmeldungen am Wettkampftag sei überwältigend gewesen.

Das versöhnt ein bisschen mit dem Teilnehmerrückgang insgesamt – ein Phänomen, das Corona-bedingt bundesweit bei Laufveranstaltungen in diesem Sommer der hohen Inzidenzen zu beobachten war.

Das Positive überwiegt jedoch in der Nachbetrachtung. „Die vielen glücklichen Gesichter bei den Teilnehmern des Run & Bike-Wettbewerbs“ etwa, die sie beobachtet habe. Das sei offenbar sehr entspannt zugegangen, wobei die Starterduos die unterschiedlichsten Taktiken angewendet hätten, um zum Sieg zu kommen.

Schließlich muss immer einer der beiden laufen, der andere radelt. Bei manchen Paaren wurde die Strecke exakt geteilt, bei anderen lief eine(r) den weitaus größeren Part und die/ der andere hatte den gemütlicheren Part auf dem Fahrrad. 21 Duos waren bei der Premiere dabei. „Das dürfen nächstes Jahr gerne deutlich mehr sein“, sagt Rossa-Schuster, die in dieser Disziplin eindeutig Potenzial sieht. Besonders gefreut habe sie sich darüber, dass die „höchst sympathische“ Marija Vrajic trotz ihres Unwohlseins auf der Strecke nach der langen Anreise aus Kroatien wieder gewonnen und nicht aufgegeben habe. Und noch ein „internationaler“ Kontakt hat ihr besonders gefallen: Auf Platz drei des Marathons der Frauen landete eine „G. Weber“ aus Stellenbosch (Südafrika). Die macht zurzeit mit ihrer Familie Urlaub in der Fränkischen Schweiz – und bedankte sich am Tag nach dem Rennen per Mail noch einmal  für  den  schönen Wettbewerb. „Das ist ja eigentlich unsere Idealvorstellung“, schwärmt Marion Rossa-Schuster und fügt an: „Wir wollen mit dem Fränkische-Schweiz-Marathon ja auch für den Tourismus in unserer schönen Region werben. Das ist dann ja optimal, wenn die Menschen bei uns Urlaub machen und Sport treiben.“

Wie begehrt der autofreie Sonntag in der Fränkischen Schweiz war, zeigt sich lange nach Ende der Laufveranstaltung: Die Polizei konnte die gesperrte B 470 deutlich später wieder für den motorisierten Verkehr freigeben als geplant, weil noch Tausende von Radfahrern unterwegs gewesen seien. „Das liegt sicherlich auch an den E-Bikes, dass immer mehr Menschen sich immer weiter in die Fränkische Schweiz vorwagen“, vermutet Rossa-Schuster.

Zwei kleine Wermutstropfen musste das Organisationsteam dennoch schlucken: Am Sonntagvormittag war die Homepage des FSM für einige Stunden nicht zu erreichen. „Das ist schon unglücklich, dass genau an diesem Tag bei unserem Provider ein technisches Problem aufgetreten ist“, sagt Rossa-Schuster. Und zum Abschluss gab es ein richtiges Ärgernis: Aus dem Raum der Startunterlagenausgabe wurden zwei Pokale gestohlen – das fiel bei der Siegerehrung der Handbiker auf. „Das ist uns in 20 Jahren noch nie passiert, vielleicht bekommt der Dieb ja noch ein schlechtes Gewissen“, sagt Rossa-Schuster. Die Trophäen bekommen die Sportler natürlich nachgereicht.

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