Man kann ja darüber streiten, ob es schön ist, in fernen Landen Menschen aus der Heimat zu treffen. Aber wir finden es zumindest bemerkenswert, wenn auf dem Campingplatz in Schweden oder dem Hotelparkplatz in Barcelona ein Auto mit dem vertrauten „BT“ auftaucht. Dann kann man sich immer noch entscheiden, ob man sich gegenüber diesen Menschen outet oder ihnen tunlichst aus dem Weg geht.
Sag mir, welches Auto Du fährst, und ich sage Dir, wer Du bist – dabei hilft uns das gute alte Kfz-Kennzeichen ein wenig. Damit könnte aber bald Schluss sein. Künftig soll jeder beim Wohnortwechsel sein altes Kennzeichen mitnehmen können wie eine Telefonnummer.
Das Kennzeichen sagt dann nichts mehr aus über den aktuellen Wohnort, sondern nur noch darüber, wo man irgendwann mal gemeldet war. Dann kann man sich die Ortskennung auch gleich schenken und nichtssagende Zahlenkombinationen einführen.
Wer im Urlaub Landsleute zu treffen hofft oder fürchtet, ist auf das Autokennzeichen sowieso nicht angewiesen. Oft reicht es, die Ohren zu spitzen. Rein akustisch sind Franken von weitem zu erkennen.
