Würden die Leute einschlafen, wie vor dem Fernseher, wäre ihr das ein großer Erfolg. Natürlich steckt schon in diesen Worten eine ausgemachte Publikumsschelte. Es wirkt, als wolle Kinseher uns sagen: „Eigentlich ist es egal, was ich auf der Bühne mache. Ich weiß, dass ich nichts bewirke.“ An dieser Tragik des Berufsstandes haben sich schon viele Kabarettisten aufgearbeitet. Doch niemand macht das auf solch sympathische Art, wie Luise Kinseher. Schon am Nockherberg vermag sie tiefer zu stechen, als viele ihrer Vorgänger – eben, weil sie mit einem gewinnenden Lächeln zusticht. In ihrem eigenen Programm scheint ihr aber ein wenig das Ziel zu fehlen.