LSG findet zu alter Stärke zurück

Martin Brühl war mit einer Wertung von 124,1 km/h der schnellste Pilot der LSG Bayreuth. Foto: dgv Foto: red

Mit voller Mannschaftsstärke von zehn Piloten startete die Luftsportgemeinschaft Bayreuth in Runde 3 der Bundesliga – und holte das beste Saisonergebnis. Der zweite Rundenplatz brachte 19 Punkte und katapultierte das Team auf den zweiten Tabellenplatz in der Gesamtwertung.

 
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Früh einsetzende Thermik, starker Wind mit vielen Turbulenzen und Ausprägung von Wolkenstraßen – die Voraussagen riefen vor allem die Langstreckenspezialisten auf den Plan. Alexander Müller – er ist bekannt für seine Flüge, die mehr als zehn Stunden dauern – machte sich bereit, um beim ersten Anzeichen von Thermik zu starten. Schon um kurz nach 9 Uhr hob sein Hochleistungs-Segler ab, um erst kurz vor 20 Uhr wieder zu landen.

Dazwischen schaffte es Müller als einziger in Deutschland, die magischen 1000 Kilometer im reinen Segelflug zu überbieten. Seine Jo-Jo-Strecke führte ihn entlang des Thüringer Waldes bis nach Bad Salzungen, zurück über Bayreuth bis nach Arnbruck im Bayerischen Wald, anschließend nochmals mit Rückenwind bis kurz vor Kassel und wieder nach Bayreuth. Weil Müllers Taktik auf die Streckenlänge zielte, reicht seine Geschwindigkeit von 112 Stundenkilometern über die schnellsten 2,5 Stunden nicht aus, um die anderen Bayreuther Piloten zu überbieten.

Martin Brühl der Tagesschnellste

Schnellster LSG-Pilot wurde Martin Brühl, der mit 124,1 km/h einer der Tagesschnellsten in Deutschland war. Bis kurz vor Pilsen in Tschechien wagte er sich ostwärts, um dann mit fast 40 km/h Rückenwind und unter schönen Aufwinden bis in die Rhön zu fliegen. Auch den Rückflug nach Bayreuth schaffte Brühl ohne Probleme.

Auf fast gleicher Strecke versuchte Sebastian Baier sein Glück. Er wendete aber schon an der Grenze zu Tschechien und musste deshalb einen längeren Gegenwindschenkel einbauen. Trotzdem erwischte er zwischen Bayreuth und der Rhön, aber vor allem auf dem Rückflug nach Bayreuth, eine hervorragende Aufwindstraße. Baier holte die zweitbeste Bayreuther Leistung von 116,8 km/h.

Zweikampf um Rang drei

Um den dritten Platz stritten sich Lothar Schmidt und Andreas Baier. Schmidts geschickte Wahl der Flugstrecke zwischen Weiden und Fulda ermöglichte ihm, in Aufwindfeldern langsam fliegend immer genauso viel Höhe wieder zu gewinnen, wie er vorher durch schnelles Fliegen zwischen den Aufwinden verloren hatte. Er kam auf 113 km/h. Andreas Baier suchte sich geeignete Linien von 50 bis 100 Kilometern Länge zwischen Weiden und Meiningen, ritt diese mehrfach ab und schloss mit 113,8 km/h ab. .

Die Summe von 354,7 km/h aus den drei Flügen von Brühl, Sebastian und Andreas Baier brachten der LSG den zweiten Platz hinter dem Luftsportverein Homberg/Ohm (362,4 km/h). Der Hamburger Aeroclub aus Boberg wurde mit 350,5 km/h Dritter. Da alle unmittelbaren Tabellenkonkurrenten mittelmäßig abschnitten, rückte Bayreuth mit nun 35 Punkten auch auf den zweiten Tabellenplatz vor. Sogar das Segelflugzentrum Königsdorf als Tabellenführer ist mit 37 Punkten in Reichweite.

Deutsche dominieren die Weltliga

In der Weltliga dominierten die deutschen Vereine: Homberg vor Bayreuth und Hamburg. Erster nicht-deutscher Verein mit 327,4 km/h auf Platz 11 war der Amsterdamsche Club vor Zweefvliegen. Zwei seiner Piloten waren während eines Wandersegelfluges zu Gast in Bayreuth und flogen am Sonntag eine 700 Kilometer lange Flugstrecke zurück nach Amsterdam – mit Rückenwind. In der internationalen Tabelle liegt Amsterdam mit 59 Punkten auf Platz sieben. Bayreuth ist ein großer Sprung nach vorne auf Platz neun (52 Punkte) gelungen. Gifhorn (69) verdrängte Stadtlohn (62) als Tabellenführer.

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