Es sind viele, vereint in ihrer Trauer, vereint in ihrer Anteilnahme und in tiefer Betroffenheit. Mit Kerzen, Blumen und einem Vaterunser haben sich am Donnerstagabend die Menschen in Lichtenfels zusammengefunden. Es sind Nachbarn, Freunde und auch viele, die die Blumenverkäuferin Beatrix eigentlich gar nicht kannten – jene Frau, die am Freitag vor einer Woche im Lichtenfelser Blumenladen vor dem Unteren Tor einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist.

Die Frage, die immer wieder aufkommt und auch in sozialen Medien gestellt wird: Wie kam Beatrix zu Tode? Einige wollen wissen, dass sie erstochen wurde. Nach Informationen der Neuen Presse gibt es inzwischen zwar ein Obduktionsergebnis. „Aber vor dem Hintergrund noch laufender Ermittlungen soll Täterwissen nicht bekannt gegeben werden“, betont Johannes Tränkle, Pressesprecher der Coburger Staatsanwaltschaft.

Das Gedenken für das 50-jährige Opfer hat Natascha Schall organisiert. „Ich hatte einfach das Bedürfnis, etwas auf die Beine zu stellen“, sagt sie. Sie habe sich durchgefragt, wie man so etwas macht. Schritt für Schritt. Erfahrung habe sie keine gehabt. Von 19 bis 20 Uhr habe sie schließlich zu einer Mahnwache am Lichtenfelser Säumarkt aufgerufen. Schon eine Stunde vorher kommen dann auch die Ersten, stellen sich in einem großen Kreis um den Brunnen, oft mit dem Rücken an den Wänden der umliegenden Häuser, als gäben sie ihnen Rückhalt in einer Situation, in der sie sich haltlos fühlen. Gegen sieben Uhr ist der Platz voller Menschen, sie stehen einfach da und schweigen