Landwirtschaft Lob und Kritik für „Zukunftsvertrag“

 Foto: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Schöffel sieht in der Vereinbarung ein klares Bekenntnis zur Landwirtschaft. Der Bund Naturschutz hingegen spricht von einem „fatalen Signal“.

 
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Anfang der Woche haben Ministerpräsident Markus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber in München einen „Zukunftsvertrag zur Landwirtschaft in Bayern“ unterzeichnet. Mit einem Zehn-Punkte-Programm will die Staatsregierung Landwirte in Bayern unterstützen. Dafür stehen jährlich Mittel in Höhe von 120 Millionen Euro bereit.

Der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU) begrüßt die Vereinbarung mit dem Bayerischen Bauernverband und spricht von „neuen Chancen in fast allen Bereichen der Landwirtschaft“. Bayern habe andere Strukturen als norddeutsche Bundesländer. Der Freistatt sei daher von neuen Vorschriften der EU und der Ampel-Regierung besonders hart betroffen. Deshalb brauche es starke Selbsthilfeorganisationen und Ämter in der Fläche.

Daneben stelle der Zukunftsvertrag ein klares Bekenntnis zur landwirtschaftlichen Tierhaltung dar. Schöffel begrüßt, dass der Freistaat zusätzliche 20 Millionen Euro für das Grünland in Bayern zur Verfügung stellt, nachdem im Bund „bei den Öko-Regeln nichts rauszuholen war“.

Deutliche Kritik von Bio-Bauern

Bio-Bauern und Verbände kritisieren hingegen, dass die biologische Landwirtschaft in dem Vertrag mit keinem Wort erwähnt wird. Es sei ein „fatales Signal“, Biobauern in Zeiten von „Biodiversitäts- und Klimakrise“ von der Erarbeitung und Unterzeichnung des Paktes auszuschließen, sagte Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz. „Der dringend erforderliche nachhaltige und zukunftsfeste Umbau der heimischen Landwirtschaft“ werde ohne die Biobauern nicht funktionieren.

Dabei ist es erklärtes Ziel der Staatsregierung, den Anteil der Bio-Bauern bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen. Experten monieren, man sei schon so weit in Verzug, dass dieses Ziel wenig realistisch scheint. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Vereinbarung ist das „Wildtier-Management“, dass es künftig erleichtern soll, Wolf, Biber und Otter zu jagen, sollten diese ein nachhaltiges Wirtschaften in der Land- und Forstwirtschaft gefährden.

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