Landratsamt äußert Bedenken an Windkraftanlagen im Busbacher Wasserschutzgebiet

Von Andrea Franz
 Foto: red

Drei Stunden Vorträge, Erläuterungen, Diskussionen - aber alles gesagt ist noch lange nicht zum Thema Windkraft in Eckersdorf. Bei der Infoveranstaltung am Donnerstag Abend in der Aula der Mittelschule hatten die Bürger viele Fragen. Auch manche, die die Herren von der Projektierungsfirma und dem Regionalen Planungsverband nur schwer beantworten konnten. Zum Beispiel, wohin genau die elf geplanten Windkraftanlagen (WKA) kommen sollen.

 
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Für die Busbacher aber eine entscheidende Frage. Denn ob zwei der angedachten Windräder auf dem Bergrücken oberhalb der Ortschaft gebaut werden, könnte gravierende Auswirkungen haben auf das Quellgebiet des Busbachs. Der verlaufe nämlich unterhalb. "Der Berg ist porös und löchrig wie ein Schweizer Käse. Wie kann man da eine Getriebeanlage hinstellen, aus der Öl auslaufen kann", fragte Matthias Schaub in die Runde. Der Busbacher sitzt für die Freie Wählergemeinschaft im Eckersdofer Gemeinderat und stimmte bei den bisherigen Abstimmungen gegen die geplanten WKA im Vorranggebiet "Busbach-Nord". Hier gehe es schließlich um eine Anlage, die wie alle anderen technischen Geräte, auch mal einen Defekt haben kann.

"Es ist noch nie Öl bei einer Anlage ausgelaufen. Ich weiß nicht wo dieses Thema herkommt", antwortete Jürgen Meyer-Menz von der Regensburger Projektierungsfirma Primus auf Schaubs Publikumsmeldung. Außerdem sei das Fundament, auf dem eine WKA steht, wie ein Auffangbecken. Da könnte das Öl gar nicht durchsickern.

Standort problematisch

Doch auch Harald Fick vom Landratsamt Bayreuth äußerte Bedenken. Der Fachbereichsleiter für Umwelt wies darauf hin, dass es sich bei dem Areal, das Schaub meint, um erweitertes Wasserschutzgebiet handelt. "Hier haben wir sensible Untergrundverhältnisse. Wir haben Bohrungen gemacht. Die beiden WKA-Standorte im Wasserschutzgebiet sehe ich äußerst problematisch", sagte Fick. Das Wasserwirtschaftsamt führe zur Zeit noch Messungen durch.

Bei der Veranstaltung waren die Bürger gefragt, die rund 100 Menschen aus Eckersdorf und Umgebung, die gekommen waren. Nach dem theoretischen Teil der Veranstaltung mit den Stellungnahmen von der Gemeinde, von Martin Füßl vom Regionalen Planungsverband sowie von Primus, begann die "Jetzt-red-i-Phase", wie es Miosga nannte. Die Bürger schrieben dabei ihre Fragen, Wünsche und positiven wie negativen Anmerkungen zum Thema Windkraft auf Zettel und hefteten sie an Stellwände. Wenig Positives, überwiegend negative Äußerungen fanden dabei den Weg auf die Wände: "Verschandelung der Landschaft", "Wenige verdienen, viele müssen damit leben", "Abwanderung von Tieren" waren nur einige der Punkte, die die Menschen bewegte.

Aber vor allem Fragen waren es, die ihnen unter den Nägeln brannten: "Wie läuft die Finanzierung?", "Wo wird das Umspannwerk stehen?", "Gibt es eine 3D-Animation?", "Wurden schon Windmessungen durchgeführt?"

Einen ausführlichen Artikel lesen Sie in der Wochenendausgabe (8./9. Juni) des Kuriers.

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