Landkreis ehrt seine Sportler

Von Henrik Vorbröker
Bei der Sportlerehrung des Landkreises (von links): Goldmedaillen für Richard Spreuer, Michael Nerlich, Carina Schmidt, Christine Lubig-Schmidt, Timo Hoffmann, Saskia Gubitz, Monika Goßlau, Michelle Goßlau, Fabien Goßlau, Veronika Doser, Karin Barth und Lisa Wirth. In der hinteren Reihe stehen BLSV-Kreisvorsitzender Christopher Huth und Landrat Hermann Hübner.Foto: Andreas Harbach Foto: red

Zünftige Blasmusik, Volksfeststimmung und ein Landrat auf der Ringermatte: Dass Sportlerehrungen auch kurzweilig sein und sogar Spaß machen können, das wurde am vergangenen Freitag im Foyer des Landratsamtes deutlich. Dennoch mit feierlicher Färbung und der nötigen Anerkennung ehrte der Landkreis Bayreuth seine 192 Sportler und  Funktionäre mit Auszeichnungen in Bronze, Silber und Gold.

 
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Denkt man an den Sport im Freistaat, so liegt der Fokus oft auf dem Fußball und der Landeshauptstadt. Die Champions-League sowie die anstehende Fußball-WM in Russland sind die bestimmenden Themen in vielen Medien, das muss auch Landrat Hermann Hübner zugeben. Dass es sich aber lohnt, auch die fränkische Heimat genauer zu betrachten, das belegt ein Blick in die Siegerlisten des Landkreises Bayreuth.

Über 20 oberfränkische Meister allein in der vergangenen Saison sprechen für sich. Dabei sind die Disziplinen, in denen sich die Sportler bewegen,  so vielfältig wie zahlreich. Vom Kegeln über Schach bis hin zum Kunstradfahren und Sportschießen: Hier findet sich eine Vielzahl an Bezirksmeistern in jeglichen Wettkampfklassen. Vor allem die Skilangläufer der Schulen machten in der vergangenen Saison eine gute Figur in der Loipe. Linn Neudel gewann hier das Bezirksfinale der Schulen gemeinsam unter anderem mit Katharina Haberstumpf und Johannes Schmidt. Geehrt wurden in dieser Leistungsklasse auch die Handballerinnen vom TV Gefrees für ihre Meisterschaft in der Bezirksoberliga.

Einblick in Trainingsarbeit

 Auf nationaler Ebene gelang den ASC-Ringern aus Bayreuth ein grandioser Erfolg. Ihr Aufstieg in die 1. Bundesliga krönte ein Jahr voller Leidenschaft und Engagement. Einen Einblick in ihre Trainingsarbeit gaben die jungen Athleten dann sogleich auch. Ausgefeilte Hebe- und Wurftechniken führten die frischgebackenen Bundesligisten ebenso vor, wie ihre Leichtfüßigkeit auf der Ringermatte. Philipp Adler führte souverän durch die kleine Präsentation seines Vereins und zeigte mit seinem Bruder Kevin auch Würfe in hohem Tempo. Letztlich kam Landrat Hübner dann die Aufgabe zu, das gerade gelernte mit einem Übungsdummy umzusetzen, was ihm unter lautem Beifall eines höchst amüsierten Publikums mühelos gelang.

Ehrung verdienter Persönlichkeiten

Auf internationalem Parkett begeisterten die Hochstapler aus Speichersdorf mit ihrer Teilnahme an der WM im Sportstacking, sowie Timo Hoffmann, der Vizeweltmeister in der Mannschaftswertung der Kegler wurde. Gemeinsam mit dem Kreis-Sportverbandsvorsitzenden Christopher Huth zeichnete Landrat Hübner aber auch jene aus, die sich über viele Jahre ehrenamtlich um den Sport und seine Aufgaben im Landkreis verdient gemacht haben.

Gottfried Krause erhielt für seine jahrzehntelange Tätigkeit im Sportclub Neuhaus eine Auszeichnung. Ebenso wie Klaus Gebhard, der sich seit 1983 als Betreuer, Trainer und in vielen weiteren, ehrenamtlichen Funktionen im ASV Pegnitz einbringt.  Die Verantwortung und gesellschaftliche Wichtigkeit des Ehrenamtes betonten sowohl Hübner als auch Huth in ihren Reden. Zugleich dankten sie ebenfalls den vielen Familien der Sportler. Auch sie seien es, die durch ihren Einsatz und tatkräftige Unterstützung das Vereinsleben erst möglich machten.    

Gespräch mit Gerd Schönfelder

Zwischen den Verleihungen hatte der Ehrengast und 16-fache paralympische Gewinner Gerd Schönfelder das Wort. Im Interview mit Hübner berichtete er von seinen Eindrücken der  paralympischen Winterspiele in Pyeongchang, die er als ARD-Experte für das Fernsehen begleitet hatte und erzählte auch seine ganz persönliche Geschichte. Mit 19 Jahren hatte Schönfelder als junges, aussichtsreiches Skitalent nach einem Unfall seinen rechten Arm, sowie Finger der linken Hand verloren und zunächst mit dem Leben gehadert. Der Eintritt in das paralympische Nationalteam habe ihn dann zurück ins Leben geholt und ihm eines klar gemacht: „Aufgeben kommt nicht in Frage“. Der TV-Experte zeigte sich hocherfreut über den Zugewinn gesellschaftlicher Beachtung von Behindertensport und gratulierte Richard Kamin vom SV Heinersreuth zum 2. Platz bei den bayerischen Behindertenmeisterschaften im Sportschießen.

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