München - Rund 80 Prozent der in Bayern staatlich geförderten, ökologisch ausgerichteten Greening-Maßnahmen in der Landwirtschaft sind für den Erhalt der Artenvielfalt wertlos. Gründe für die schlechte Bilanz seien die falsche Anlage der Flächen und ihr Besatz mit ungeeigneten Samenmischungen, erklärte der Kurator der Botanischen Staatssammlung in München, Andreas Fleischmann, im Umweltausschuss des Landtags. "Das schaut oft schön bunt aus, nützt aber nicht viel", sagte er.
Fleischmann sprach sich für eine Umstellung der Fördersystematik aus. Dafür verwies er auf das Schweizer Vorbild, wo die Förderung "ergebnisorientiert" erfolge. Dies bedeute, dass die Landwirte keine reinen Umwidmungsprämien und Ausgleichszahlungen erhielten. Vielmehr würden konkrete Zielvorgaben vereinbart, wie die Ansiedlung von Wiesenbrütern. Auf dieses Ziel würden Förderung und fachliche Beratung ausgerichtet. "Das schafft für die Landwirte einen echten Anreiz, tatsächlich etwas für die Biodiversität zu tun", sagte Fleischmann.