Bamberg - Im Frühsommer 2014 liegen in Bamberg zwei junge Frauen auf dem OP-Tisch. Die eine war im Juni wegen einer Beckenvenenthrombose beim damaligen Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie des Klinikums Bamberg in Behandlung gewesen, die andere hat er zur Teilnahme an einer medizinischen Studie überredet. Beiden Damen führte der Arzt während der Untersuchung Sexspielzeuge ein. Er macht davon Fotos und Videos. Warum er das tut ? "Um seine sexuellen Wünsche und Fantasien auszuleben", sagt die Staatsanwaltschaft. "Aus rein medizinische Absichten", sagt der Arzt, der sich mittlerweile vor Gericht in Bamberg verantworten muss. Er habe die Venen komprimieren wollen, damit die Beckenvene besser einsehbar sei. Bei anderen Patientinnen habe er das vorher mit den Fingern versucht, was aber nicht immer optimal funktioniert habe. Die Fotos und Videos, so sagt er, sollten als Dokumentation der Untersuchung dienen.