Aber nicht nur in London auch in Windsor am offiziellen Wohnsitz der Königin und in Balmoral, wo sie in ihrer schottischen Lieblings-Residenz gestorben ist, versammeln sich den Tag über die Menschen. Der Tod scheint in gewisser Weise das Königreich zu einen, das sich in den vergangenen Jahren nicht gerade durch große Einigkeit hervorgetan hat.
Als Scott Thomas im walisischen Cardiff die Nachricht hört, feierte er gerade noch mit seinen Freunden. „Mir war sofort klar: Ich muss nach London“, sagt der 31-Jährige. Mit einem Strauß Sonnenblumen und einer regenbogenfarbenen Trauerkarte, die er im Zug in Richtung Hauptstadt fertig schreibt, will er so schnell wie möglich zum Buckingham-Palast. Die Queen habe viel für die Rechte von Homosexuellen wie ihm getan. „Ich will ihr Respekt zollen, das ist das Mindeste, was ich tun kann.“
Hoffnungen liegen auf Charles
Und obwohl der Tod der Königin mit ihren 96 Jahren nicht völlig überraschend kommt, ist Cathy Duncan schockiert. „Ich bin wirklich traurig, es ist definitiv das Ende einer Ära“, sagt die Waliserin. „Die Queen hat Großbritannien in einer Weise repräsentiert, wie es ein gewählter Politiker vielleicht gar nicht könnte.“ Ob die Britinnen und Briten für König Charles III. ähnliche Gefühle entwickeln können wie für seine Mutter, kann sich Duncan noch kaum vorstellen. Es seien wirklich sehr große Fußstapfen, in die er treten müsse.