In einer der besten Szenen sitzt der Kurfürst – auf der Kloschüssel. Und rezitiert Robert Frost: „Der Wald ist dunkel, lieblich, tief. Doch ich muss tun, was ich versprach, und Meilen gehn, bevor ich schlaf.“ Die Zeilen beschwören einen Geist: Im Rollstuhl sitzend nähert sich Helmut Schmidt, seine Stimme kommt vom Band, während der Kurfürst im trauten Zwiegespräch den Giovanni di Lorenzo gibt. Man spricht über Schmidts Lieblingsgedicht, über sein Versprechen: die Herrschaft des Gesetzes, die Schmidt so hartnäckig beschwor. Man müsste hinzufügen: selbst als das bedeutete, den Konflikt mit der RAF auf die Spitze zu treiben. Vom ermordeten Hanns Martin Schleyer, dem Opfer der Staatsraison, ist an diesem Abend nicht die Rede, vermutlich hat Regisseur Robert Gerloff die Geschichte nicht weiter interessiert: Das Springen von Anspielung zu Anspielung hat in dieser Bamberger Inszenierung des „Prinzen von Homburg“ System. Gerloff spinnt Fäden, nur, um sie liegenzulassen. Viele Fäden...