Kulturreferent: Stadt schreibt Stelle aus

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Das Bayreuther Rathaus Foto: red

Lange drehte sich die Diskussion ein wenig im Kreis. Dann aber führte eine Mehrheit im Ältestenausschuss der Stadt doch noch eine Entscheidung herbei: Die Stelle eines neuen Kulturreferenten soll ausgeschrieben werden. Endgültig wird darüber der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung zu entscheiden haben.

 
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Viele Mitglieder des Gremiums waren sich einig, dass nicht noch mehr Zeit ins Land gehen darf, bis das Kulturreferat wieder besetzt sein soll. Schließlich ist die Stelle seit Monaten vakant. In der Diskussion wurde deutlich, dass man sich der Brisanz der Sache durchaus bewusst ist. Mehrfach fiel der Begriff Schleudersitz und mit Blick auf die Riege der Vorgänger in diesem Amt war immer wieder von mangelndem politischem Rückhalt die Rede. Die Momente von Selbsterkenntnis waren in dieser Sitzung durchaus vorhanden. Einer der Punkte, um den in der Diskussion gerungen wurde, war der Ausschreibungstext.

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (BG) hatte zu Beginn der Sitzung auf die wesentlichen Kriterien hingewiesen. Der Stelleninhaber wäre verantwortlich für das Kulturamt, die Museen, das Stadtarchiv, die Musikschule und – das wurde gestern zusätzlich von den Mitgliedern des Gremium gefordert – für das Friedrichs-Forum. Gleichwohl soll aber nach einer weiteren Person gesucht werden, die im Friedrichs-Forum die Geschäfte führt. Der neue Kulturreferent soll ein abgeschlossenes Universitätsstudium, vorzugsweise im kulturellen Bereich vorweisen sowie ein Zusatzstudium im Bereich Kulturmanagement. Somit ist nun auch klar, dass die amtierende Leiterin des Kulturamts, Gabriele Röhler, mit der offenbar im Vorfeld Gespräche geführt worden sind, nicht die neue Kulturreferentin sein wird.

Rückhalt stärken

Lange wurde über die Frage diskutiert, wie künftig der Rückhalt des neuen Referenten gestärkt werden könne. Die Lösung sieht der Ältestenausschuss darin, das der künftig Amtsinhaber ein berufsmäßiger Stadtrat sein soll. Hierauf verständigten sich die Mitglieder des Gremiums ohne Gegenstimme. In der ursprünglichen Textfassung hieß es nur, dass eine Berufung zum kommunalen Wahlbeamten denkbar sei.

Antrag auf Wahl eines Kulturbürgermeisters

Zuvor hatte sich das Gremium mit einem Antrag der Stadtratsmitglieder Sabine Steininger und Stefan Schlags für die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Unabhängigen zu befassen. Dieser hatte eine völlig neue Variante ins Spiel gebracht, und zwar die Wahl eines Kulturbürgermeisters aus den Reihen des Stadtrats. Die Begründung der Grünen: Fehlender politischer Rückhalt sei ein Grund für die Erfolglosigkeit der bisherigen Kulturreferenten gewesen. Durch eine Wahl stünde der Stadtrat in der politischen Verpflichtung, die Arbeit des Kulturbürgermeisters zu unterstützen.

Der Antrag wurde von allen übrigen Mitgliedern des Ältestenausschusses abgelehnt. Schließlich wäre es in dieser Wahlperiode ohnehin nicht mehr möglich gewesen, neben Thomas Ebersberger und Beate Kuhn einen weiteren Bürgermeister zu wählen.

Auf wenig Gegenliebe stieß auch der Vorschlag von Iris Jahn, bei der Stellenausschreibung auf eine juristische Qualifikation des Bewerbers Wert zu legen. Nach Jahns Argumentation sei so ein Tausch der Referate leichter möglich.

Das freilich war nun überhaupt nicht das Ziel der Sitzung. Vielmehr machten einige Mitglieder in der Sitzung klar, dass es ihnen darum gehe, für das Kulturreferat „ein Kaliber herzubekommen“.

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