Kultur-Neustart Vorhang auf im Rosenthal-Theater

Das Leben des berühmten Stummfilmstars Charlie Chaplin bringen die Tänzerinnen und Tänzer der Ballettcompagnie des Theaters Hof in Selb auf die Bühne. Foto: dietz-fotografie-hof.de/Dietz Harald

Nach Monaten des Stillstands läuft der Betrieb im Rosenthal-Theater nun wieder an. Das Theater Hof eröffnet die Kurz-Saison mit zwei Vorstellungen des Balletts „Chaplin“.

 
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Selb - Endlich darf im Rosenthal-Theater wieder gespielt werden. Ja, es wird sogar getanzt! Mit zwei Vorstellungen des Ballettabends „Chaplin“ von Ballettdirektorin Barbara Buser eröffnet das Theater Hof in Selb am Dienstag, 8. Juni, 19 Uhr, und am Donnerstag, 10. Juni, 19 Uhr, nach langer kulturloser Durststrecke die aktuelle, wenn auch verkürzte, Spielzeit in Selb.

Meister des Slapsticks

Charlie Chaplin war der Meister des Slapsticks, einer der brillantesten Schauspieler, Komponisten, Drehbuchautoren und Produzenten der Filmgeschichte. Der erste Weltstar des Kinos! Sein Leben war jedoch nicht immer glamourös.

Einen Großteil seiner Kindheit muss der kleine Engländer in Armenhäusern verbringen, während die Mutter in Irrenanstalten untergebracht ist. Im Alter von 13 Jahren muss Charlie die Schule verlassen und seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Dennoch findet er seinen Weg, und das sehr erfolgreich! Und er verändert die Welt.

Hommage

Barbara Busers Ballett „Chaplin“ ist eine Hommage an den einzigartigen Briten mit Schnäuzer, Dackelblick, Spazierstock und Melone, der in mehr als 350 Rollen vor der Kamera stand. Chaplin bezaubert mit seinem Leben, seinen Filmen und auch seiner Musik, denn er hat sogar die Musik zu seinen Filmen selbst komponiert. Zu seiner Musik tanzt die Hofer Compagnie an diesem Abend und beweist: Charlie Chaplin ist unsterblich – intelligent, witzig, traurig, berührend, kritisch!

Dieser kulturelle Genuss ist allerdings nur unter strengen Auflagen möglich. Dazu gehört, wie das Kulturamt der Stadt Selb mitteilt, im Moment noch die Maskenpflicht während des gesamten Aufenthalts im Theater, also auch auf den Plätzen, und für Besucher heißt das: FFP 2-Masken benutzen. Darüber hinaus gelten aktuell die allseits bekannten Abstandsregelungen von 1,5 Metern zueinander, sodass pro Veranstaltung im Rosenthal-Theater maximal nur etwa 120 Plätze zur Verfügung stehen. Das Kulturamt weist darauf hin, dass die tagesaktuellen Regelungen für den Theaterbesuch möglicherweise erst unmittelbar vor den Veranstaltungen feststehen werden. Derzeit gilt: Bei anhaltend niedrigen Inzidenzen von unter 50 ist kein Corona-Test erforderlich.

Zwei Termine

Ohne zu wissen, wie der sehr kurzfristig mögliche Neustart vom Publikum angenommen wird, haben die Verantwortlichen in Selb mit dem Theater Hof wegen der Platzbeschränkungen für den äußerst beliebten Ballettabend der Compagnie aus der Nachbarstadt gleich zwei Termine vereinbart – am Dienstag, 8. Juni, und am Donnerstag, 10. Juni. Beginn ist wegen der noch vor wenigen Tagen unterschiedlichen Ausgangsregelungen in der Region an beiden Tagen bereits um 19 Uhr.

Für alle Fälle Selbsttests

Auf die vergangenen Monate blickt Hans Peter Goritzka, der Kulturamtsleiter der Stadt Selb, nicht gern zurück. „Es war sehr schwer, damit umzugehen“, sagt er nur, wenn er an die Zeit im Lockdown denkt. Umso mehr freut es ihn, dass es nun wieder losgehen kann. Und da die Inzidenzen im Landkreis Wunsiedel nun schon seit vielen Tagen unter 50 liegen – aktuell sind es sogar nur 16,5 – müssen die Besucher der Veranstaltungen im Rosenthal-Theater auch keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen. Die AHA-Regel gelten allerdings nach wie vor. „Für alle Fälle bereiten wir Selbsttests vor, falls es doch eng werden sollte.“

Dass die Menschen geradezu ausgehungert sind nach Kultur und Unterhaltung, spiegelt sich im Vorverkauf für die anstehenden zehn Veranstaltungen wider: Die Nachfrage nach Karten ist hoch. Doch da hat Goritzka eine gute Nachricht: „Für alle Vorstellungen gibt es noch Karten.“ kst

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