Soziales Lernen in der Gruppe
Das soziale Lernen wird im Kinderhort und den anderen Einrichtungen gefördert. „Vergleichen, sich behaupten, Kräfte messen, sich unter Gleichaltrigen, Jüngeren und Älteren zu bewegen, seine Rolle zu definieren – das sind alles wichtige Entwicklungsschritte im Grundschulalter“, weiß Elsbeth Oberhammer. Die Herausforderung und wichtigste Aufgabe des Fachpersonals besteht darin, diese Prozesse zu moderieren und Impulse zu setzen. Ein Ziel der Pädagogik besteht darin, dass die Mädchen und Jungen ihren Alltag aktiv mit gestalten. Die Fachkräfte reagieren auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder. „Gleichzeitig wird eine breite Palette an Aktivitäten angeboten, die für jedes Kind die Möglichkeit bietet zu sagen: Das kann ich, darin bin ich stark.“ Dass die Kinder innerhalb dieser Lernprozesse etwa stetig neu Regeln ausdiskutieren und aushandeln möchten, sei ganz natürlich. Bei Entwicklungsauffälligkeiten steht dem Team zudem der Fachdienst der Geschwister-Gummi-Stiftung zur Seite: Er unterstützt die Horte, bei seinem Auftrag zur Integration von Kindern mit Entwicklungsrisiken und erfüllt damit eine präventive Aufgabe.
Wie sehen Kinder „ihren“ Hort?
Fragt man Kinder, die hier ihre Morgenstunden und Nachmittage verbringen, beschreiben sie „ihren Hort“ so: „Da, wo ich meine Freunde treffe.“ „Da, wo ich Hausaufgaben mache, aber trotzdem nicht in der Schule bin.“, „Da kann ich chillen.“ oder „Da kann ich vieles ausprobieren.“ So unterschiedlich diese Gefühle sind, so unterschiedlich sind auch die familiären Hintergründe.
Den Eltern bieten die Horte eine größtmögliche Flexibilität – bei Buchungszeiten, Früh- oder Ferienbetreuung sowie spontanes Abholen, wenn es erforderlich ist: „Oder einfach, wenn die Mutter, der Vater früher aus der Arbeit gekommen ist.“
Ab 2026, wenn der von Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter gelten soll, werden die Horte nochmals an Bedeutung gewinnen. Denn dann werden die gesellschaftlichen Veränderungen noch greifbarer. Schülerhorte der Geschwister-Gummi-Stiftung leisten weit mehr als eine „Aufsicht“, wie die öffentliche Wahrnehmung oftmals zu sein scheint: Sie begleiten Mädchen und Jungen in ihrem Alltag, das heißt auch in der Gruppe.
„Dort finden sowohl Lernen als auch Entwicklung statt. Manchmal braucht es Bestärkung, manchmal Anleitung, aufmerksames zuhören und hinschauen. Die Herausforderung ist es, jedem Kind gerecht zu werden.“ red