Kulmbacher Berufsschule Party-Fässer für die angehenden Brauer

Werner Reißaus
Von links Oberstudienrat Marco Scherl, Landrat Klaus Peter Söllner, Schulleiter Alexander Battistella, Peer Brämer und Jochen Weber. Foto: /Reißaus

Die Lehr-Brauerei im Beruflichen Schulzentrum bekommt 1500 der kleinen Fässer gesponsert. Grund zum Feiern gibt es genug.

 
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Kulmbach - Die Lehr-Brauerei im Beruflichen Schulzentrum wird professioneller. Möglich wurde das durch eine Spende der Firma Envases Öhringen, die sich nicht nur um die Beschaffung einer modernen Abfüllanlage bemühte, sondern obendrein 1500 Party-Fässer sponserte.

Initiiert hat das ganze Jochen Weber, der zu seiner früheren Kulmbacher Heimat nach wie vor eine enge Verbindung hat. Weber gehörte dem Vorstand der früheren EKU-Brauerei in Kulmbach an und leitete deren Übernahme durch Reichelbräu im Jahre 1995 ein. Vor wenigen Jahren wechselte er zu Envases Öhringen. Der Produzent von Weißblech-Verpackungen gehört zu den Weltmarktführern für genau jene Fässer, von denen nun die Lehr-Brauerei 1500 ihr eigen nennt. Die Übergabe fand im Beruflichen Schulzentrum mit Landrat Klaus Peter Söllner, Schulleiter Alexander Battistella, Jochen Weber und dem Vertriebsleiter von Envases Öhringen, Peer Brämer, statt. Söllner erinnerte in seinen Dankesworten auf die Gründung der Lehr-Brauerei vor acht Jahren: „Es war damals durchaus eine schwierige Entscheidung, weil die Zahl der Brauer, die bei uns am Beruflichen Schulzentrum ausgebildet wurden, stagnierte bis rückläufig war. Wir haben dann mit dem damaligen Obermeister der Brauerinnung, Hans-Joachim Hansen aus Hof, nach einer Lösung gesucht.“

Es sei damals alles andere als einfach gewesen, eine Lehr-Brauerei mit Kosten von rund einer Million Euro vom Kreistag genehmigt zu bekommen, betonte der Landrat. „Wir wollten weiterhin das Epizentrum des Bierlandes Oberfranken sein.

Und wenn wir diesen Status nach außen tragen wollen, dann brauchen wir auch eine vernünftige Ausbildung – und diese brauchte wiederum eine vernünftige Lehr-Brauerei.“

Fachlich, so der Landrat, bekamen die Brauer auch in den früheren Jahren immer eine Top-Ausbildung, aber die Gerätschaften waren nicht mehr zeitgemäß. Mit der Einrichtung der neuen Lehr-Brauerei hatte das Berufliche Schulzentrum in den vergangenen Jahren deutlichen Zulauf. „Diese Investition hat sich bewährt, weil viele Auszubildende nach Kulmbach gekommen sind. Wir hatten das Glück, dass viele Handwerksbrauereien ihre Brauer zur Ausbildung schicken, ein Trend, der ungebrochen ist“, findet der Landrat rückblickend. Derzeit bewegt sich die Zahl der Brauer, die in der Ausbildung sind, bei rund 100 Schülern: „ Der Beruf des Brauers ist zum Trendberuf geworden. Wir haben sogar eine Klasse, die nur aus Abiturienten besteht,“ berichtete Schulleiter Battistella. Die Ausstattung in der Lehr-Brauerei bezeichnete der Oberstudiendirektor als hervorragend und mit der Abfüllanlage komme jetzt noch das „I-Tüpfelchen“ obendrauf.

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