Kulmbacher Bahnhof Der Verkehrsminister soll es richten

Mit dem Landtagsabgeordneten Sebastian Körber hat der Kulmbacher FDP-Stadtrat Thomas Nagel (links) die Bahnhofsproblematik schon persönlich besprochen. Jetzt soll Bundesverkehrsminister Wissing helfen, den Nagel und OB Ingo Lehmann nach Kulmbach eingeladen haben. Foto: Archiv

Oberbürgermeister Ingo Lehmann und Stadtrat Thomas Nagel bitten in Berlin um Hilfe. Es soll endlich etwas vorangehen in Sachen Barrierefreiheit am Kulmbacher Bahnhof.

 
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Kulmbach - Die unzähligen Schreiben, Petitionen und Unterlagen füllen mittlerweile ganze Ordner: Seit mehr als 20 Jahren kämpft die Stadt Kulmbach für einen barrierefreien Ausbau des Bahnhofes. Jetzt gibt es einem weiteren Vorstoß, der etwas bewegen soll: Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) und Stadtrat Thomas Nagel (FDP) wollen sich in einem gemeinsamen Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) mit dem für dieses so wichtige Kulmbacher Anliegen in Berlin Gehör verschaffen.

In ihrem Schreiben machen Lehmann und Nagel den Minister auf die nicht hinnehmbaren Zustände am Kulmbacher Bahnhof aufmerksam und bitten erneut nachdrücklich um Unterstützung. Damit Wissing sich selbst ein Bild von der Misere machen kann, haben die Unterzeichner ihn nach Kulmbach eingeladen.

Den Verkehrsminister lassen Lehmann und Nagel wissen, wie lang und wie umfangreich die Stadt Kulmbach nun schon um eine Sanierung des Bahnhofs und vor allem um dessen barrierefreie Gestaltung kämpfen.

„Anträge und Resolutionen stadt- und landkreisübergreifend wurden verabschiedet, und es wurde immer wieder aufs Neue mit Nachdruck um Verbesserungen gebeten. Letztlich gingen wir als finanzschwache Kommune selbst in Vorleistung, um für unserem Kulmbacher Bahnhof kleine Fortschritte zu erzielen. Wir haben auf städtische Kosten eine Toilettenanlage gebaut, Rampen für einen besseren Zugang des Areals angebracht und immer wieder auch Reinigungsaktionen durchgeführt, um die Außendarstellung des Bahnhofareals signifikant zu verbessern.“

Doch die Kulmbacher Vorleistungen haben nichts bewirkt. „Darüber hinaus blieben unsere intensiven Anstrengungen in puncto Barrierefreiheit auf allen zuständigen Ebenen aber leider ohne nennenswerten Erfolg, was wir zutiefst bedauern.“ Für eine Stadt wie Kulmbach mit rund 26 .000 Einwohnern, die als Oberzentrum und Universitätsstandort eine enorme Strahlkraft weit über die Region hinaus habe, dürfe der aktuelle Zustand kein zufriedenstellendes Ergebnis sein.

Nun erhofft man sich in Kulmbach „Rückenwind“ aus dem Bundesverkehrsministerium. „Der berühmte erste Eindruck, den Reisende und Gäste von der Stadt Kulmbach gewinnen, ist nicht erfreulich. Insbesondere für Menschen mit Behinderung oder körperlicher Einschränkung stellt das Ankommen oder das Abreisen am Kulmbacher Bahnhof eine enorme Hürde dar.“

Aber auch Familien mit Kinderwagen, Touristen mit Fahrrad oder Reisende mit schwerem Gepäck täten sich schwer mit der Vielzahl an Treppenstufen, die auf dem Bahnhofsgelände überwunden werden muss, um von den Gleisen zum Bahnhofsgebäude zu gelangen. „Für zahlreiche Personengruppen stellt dies ein nicht zumutbares Problem dar“, heißt es in dem Brief von Lehmann und Nagel.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten des Stillstandes müsse es nun endlich weitergehen, lautet die Forderung aus Kulmbach. Damit sich Minister Wissing selbst ein Bild machen kann, soll er am besten persönlich kommen. Der Appell: „Nur zusammen können wir dieses für unsere Stadt und ihre Bürger so wichtige und zentrale Thema zu einem guten Ende bringen.“ Der Bahnhof soll, wie die beiden Schreiber betonen, ein einladendes Tor zur Stadt für alle Menschen werden, unabhängig von persönlichen Einschränkungen.

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