Kulmbach Wirtschaft wartet auf die Trendwende

Exporteure blicken deutlich optimistischer in die Zukunft als andere Branchen im Landkreis Kulmbach.Foto: dpa/Ingo Wagner Foto:  

Auch wenn sich der Umsatz leicht erholt, die Stimmung in den Chefetagen im Landkreis Kulmbach bleibt angespannt. Es gibt jedoch auch einige Lichtblicke für heimische Firmen.

 
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Die Wirtschaft im Landkreis Kulmbach befindet sich in einer angespannten Situation, wenn auch sie sich leicht erholt. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth berichten die Unternehmen von einer nahezu ausgeglichenen Geschäftslage. Die Erwartungen an die kommenden Monate verbuchen einen leichten Aufwärtstrend, bleiben aber im negativen Bereich.

„Die konjunkturelle Lage im Raum Kulmbach kann die negativen Vorzeichen nicht abschütteln“, betont Harry Weiß, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach. „Auch wenn leichte Erholungsanzeichen erkennbar sind, ist eine Trendwende in weiter Ferne. Zu groß sind die Herausforderungen und zu riesig ist der Frust bei den Unternehmen. Unsere Wirtschaft braucht dringend verlässliche und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, sonst treten wir weiter auf der Stelle.“

Die aktuelle Geschäftslage der Kulmbacher Wirtschaft hat sich im Vergleich zur Herbstumfrage leicht verbessert. Insgesamt beurteilt ein Viertel der befragten Firmen ihre derzeitige Geschäftslage positiv, eine schlechte betriebliche Situation geben 23 Prozent zu Protokoll. Die weiteren 52 Prozent stufen ihre Lage befriedigend ein. Auch die Umsatzentwicklung ist bei den befragten Kulmbacher Unternehmen weniger drastisch als in der Herbstumfrage. Zwar berichten auch weiterhin mehr Unternehmen von Umsatzrückgängen im Inland als von Zuwächsen, der negative Saldo verringert sich allerdings deutlich. Im Auslandsgeschäft vermeldet die exportierende Wirtschaft im Saldo sogar leichte Zuwächse.

Die Prognose für die kommenden zwölf Monate fällt bei den Kulmbacher Unternehmern pessimistisch aus, allerdings weniger ausgeprägt als vor vier Monaten. So rechnen 13 Prozent der befragten Firmen mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten. Eine Verschlechterung erwarten hingegen 27 Prozent, die weiteren 60 Prozent kalkulieren mit einer gleichbleibenden Geschäftslage in diesem Jahr.

Anders sehen die Prognosen für das Auslandsgeschäft aus. Hier rechnen die Exporteure mit Möglichkeiten ein Umsatzplus verbuchen zu können. Dieser kleine Lichtblick habe jedoch keinen Einfluss auf die Investitions- und Beschäftigtenplanungen der befragten Kulmbacher Betriebe. War es im Herbst noch jeder Zehnte, der keine Investitionen plante, ist es jetzt jeder Dritte. Und auch der Personalbestand dürfte im Laufe dieses Jahres rückläufig sein, schätzt die IHK.

Mit Blick auf die Umfrageergebnisse mahnt der Gremiumsvorsitzende: „Was mich umtreibt ist, dass viele unserer Hürden und Stolpersteine hausgemacht sind. Wir müssen als Wirtschaftsstandort Deutschland wieder deutlich attraktiver werden und Bürokratie aus einem pragmatischen Blickwinkel betrachten“, fordert Weiß.

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