Kulmbach Wetterdienst sucht Helfer

Stephan Herbert Fuchs
Bei der Kulmbacher Wetterstation von Larissa Grampp und Vater Hermann Grampp in Melkendorf handelt es sich um eine konventionelle Niederschlagsstation, so wie sie der Deutsche Wetterdienst an mehreren Stationen in Oberfranken betreibt. Foto: Fuchs

Im Einsatz für die Wettervorhersage und die Klimaüberwachung: Der Deutsche Wetterdienst sucht ehrenamtlichen Unterstützung für eine Niederschlagsstation im Raum Kulmbach.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) betreibt in ganz Deutschland ein Netz von knapp 1800 nebenamtlichen Wetter- und Niederschlagsstationen. Für dieses flächendeckende Messnetz sucht die Bundesbehörde im Raum Kulmbach wetterbegeisterte Bürgerinnen oder Bürger, die als ehrenamtliche Beobachter des nationalen Wetterdienstes zur Wetter- und Klimaüberwachung in Deutschland beitragen möchten.

Breites Netz

Die jetzige Beobachterin, Abiturientin Larissa Grampp aus Melkendorf, muss zum 30. September aufhören, da sie im Oktober ein Studium „Ernährungs- und Versorgungsmanagement“ im mittelfränkischen Triesdorf aufnimmt. Vater Hermann Grampp ist mit seinem Milchviehbetrieb am Ortsrand von Melkendorf komplett ausgelastet. „Viel Arbeit ist es zwar nicht, aber es muss jeden Tag gemacht werden“, so Larissa und Hermann Grampp. Früher war die Station in der Gemeinde Burghaig untergebracht.

Aktuell gibt es oberfrankenweit im Schnitt alle 15 Kilometer eine Station, so Frank Sievers von der zuständigen regionalen Messgruppe des Deutschen Wetterdienstes in München. Wettermelder zu finden sei nicht ganz einfach, da die Station möglichst frei stehen muss, damit die Messungen nicht beeinträchtigt werden. Landwirte seien geradezu prädestiniert dafür, da sie über entsprechende Flächen in geeigneten Lagen verfügen und die Daten ja ohnehin auch für sich benötigen. Im Übrigen handle es sich um ein Ehrenamt, bei dem lediglich der Aufwand entschädigt werde. Ein ehrenamtlicher Beobachter erhält derzeit eine jährliche Aufwandsentschädigung von 760 Euro im Jahr.

Ein Computer ist Pflicht

Jede ehrenamtliche konventionelle Niederschlagsstation wird mit einem Niederschlagsmesser ausgerüstet, erklärt Frank Sievers. Voraussetzungen für die Übernahme dieser verantwortungsvollen Tätigkeit seien neben dem geeigneten Grundstück ein internetfähiger Computer. Aufgabe der ehrenamtlichen Beobachter ist es, jeden Tag möglichst genau um 06.50 Uhr (Sommerzeit um 07.50 Uhr), die Niederschlagshöhe mit dem Hellmann-Niederschlagsmesser und im Winter die Schneedeckenhöhe zu messen.

Nach den Worten von Frank Sievers sollten alle vom ehrenamtlichen Beobachter erfassten Daten täglich, spätestens bis 08.15 Uhr (Sommerzeit bis 9.15 Uhr) über eine Web-Anwendung in den heimischen Computer eingegeben werden. „Das ist ein ganz einfaches Programm, das auch ohne Computerkenntnisse jeder ausführen kann.“ Notfalls sei dies auch mit einem Smartphone möglich. Bei Urlaub oder Krankheit sollte ein geeigneter Vertreter zur Verfügung stehen.

Die vor Ort gemessenen Daten und die Beobachtungen der Wetterbeobachter werden vom nationalen Wetterdienst zum Beispiel für die Wettervorhersage oder für Gutachten bei Wetterschäden genutzt. Sie sollen aber auch helfen, die Klimaveränderung in Deutschland genau zu erfassen und deren Folgen besser einschätzen zu können. Bei der Kulmbacher Station handelt es sich um eine konventionelle Niederschlagsstation, wie sie zum Beispiel auch Fischer in Marktleuthen-Neudorf betreibt.

Ansprechpartner bei Interesse: Frank Sievers vom der regionalen Messgruppe des Deutschen Wetterdienstes, in der Helene-Weber-Allee 21 in 80637 München. Telefon: 069/8062-9254, E-Mail: frank.sievers@dwd.de.

Bilder