Kulmbach - Nicht nur der Betrag von rund 800.000 Euro, den die Stadt Kulmbach für den Bau ihrer neuen Obdachlosenunterkünfte ausgegeben hat, ist beeindruckend. Zum ersten Mal werden in Kulmbach Menschen, die meist allen Halt in ihrem Leben und schließlich auch das Dach über ihrem Kopf verloren haben, professionell betreut und nicht mehr nur sich selbst überlassen. Das Ziel ist klar: Möglichst jeder dieser Menschen soll wieder so viel "Bodenhaftung" gewinnen, dass es möglich ist, in einer normalem Mietwohnung zu leben. Dass das nicht bei allen gelingen wird, wissen die Verantwortlichen. Doch selbst wenn es nur wenigen gelingt, wieder in ein normales Leben zurückzufinden, wäre das schon ein Gewinn. Am Freitag hat Oberbürgermeister Henry Schramm die neue Einrichtung der Öffentlichkeit vorgestellt. Wer sie gesehen hat weiß: Verlotterte Zustände, wie sie zum Beispiel in der Unterkunft in der Hermann-Limmer-Straße herrschen, wird es in der neuen Einrichtung nicht mehr geben. Schon die bauliche Konzeption macht das unmöglich. Ein Reinigungs- und Sicherheitsdienst und sozialpädagogische Begleitung werden Vermüllung ebenso unmöglich machen wie komplette Isolation. Erstmals gibt es eine klare Linie für die Obdachlosen in Kulmbach.