KULMBACH/HOF. Nazi-Leaks, eine anonym ins Internet gestellte Liste von NPD-Spendern, nennt auch vier Oberfranken.
Insider wollen Informationen über Neonazis und ihre Strukturen liefern: Eine anonym ins Internet gestellte Liste nennt angeblich die Namen von Parteispendern der rechtsextremen NPD, darunter auch vier Oberfranken.
Mehr als 410 Namen von angeblichen NPD-Spendern aus ganz Deutschland haben Unbekannte unter www.nazi-leaks.net ins Internet gestellt. Damit sollen mutmaßliche NPD-Unterstützer geoutet werden. Auf der Internetseite sind auch Kundenlisten einschlägiger Versandhäuser zu finden.
Keine Stellungname
Glaubt man der Liste, haben auch vier Männer aus Oberfranken für die NPD gespendet. So taucht etwa Winfried Breu aus Bad Staffelstein auf, ein Mann, der als NPD-Aktivist bekannt ist und immer wieder auf rechtsextremen Veranstaltungen auftritt. Breu ist stellvertretender Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Lichtenfels/Kronach. Von dem Rentner war am Montag keine Stellungnahme zu erhalten.
Ein weiterer Name führt zu einem jungen Mann aus Regnitzlosau im Landkreis Hof. Nach Angaben aus Kreisen, die gegen rechtsextreme Aktivitäten kämpfen, hatte er mit der Kameradschaft Hochfranken zu tun und soll im NPD-Kreisverband Hof/Wunsiedel aktiv gewesen sein. Aus der Kameradschaft Hochfranken heraus wurde die Gastwirtschaft in Oberprex nahe Regnitzlosau gekauft, in der sich immer wieder Rechtsextremisten treffen. Genannt werden auch zwei Männer aus Kulmbach und Bamberg. Alle drei waren telefonisch nicht zu erreichen.
Weitere Veröffentlichungen
Ein Sprecher des umstrittenen neuen Internetangebotes begründete dem Spiegel gegenüber den Start der Seite mit den Taten der Zwickauer Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) und kündigte weitere Veröffentlichungen an. Die Aktivisten hätten die meisten Datensätze nicht selbst neu beschafft, sondern lediglich zusammengetragen.
