Es sei geplant, bis 2023 1000 Studierende an diesem Campus zu haben. Dafür sei ein geregelter Betrieb nötig. Noch sei er optimistisch, sagte Clemens. Er richtete aber eindringliche Worte an die Stadträte: "Wir müssen überall am Ball bleiben. Wir können uns an keiner Stelle leisten, Zeit zu verlieren." Sollten auch im kommenden Jahr keine ausreichenden Räume zur Verfügung stehen, müsse man an eine Verschiebung denken "Aber das würde der Wahrnehmung des Projekts schaden."
Dritter Bürgermeister Ralf Hartnack bedauerte, dass sich auch die Bauarbeiten an der alten Spinnerei ebenso verzögern, wie das gerade bei vielen anderen Projekten der Fall ist. Beim Campus sei der Freistaat der Bauherr. Deswegen seien nun nochmals die Landtagsabgeordneten angesprochen worden, sich noch mehr einzusetzen. Hartnack räumte ein: "Alle haben gedacht, das würde schneller gehen."
WGK-Stadtrat Alexander Meile fand Zustimmung, als er das Engagement des ehemaligen Oberbürgermeister Henry Schramm für das Campus-Projekt lobte. "Jetzt haben wir niemanden mehr, der das antreibt." Das laufe in München nicht anders als überall: "Da wo der größte Druck herrscht, fassen die Leute zuerst hin." Dieser Druck komme nun nicht mehr aus Kulmbach. Michael Pfitzner (CSU) schloss sich an, schränkte aber ein: Bei Kauf des Grundstücks könne die Stadt nur Antreiber sein. Dennoch gelte es nun, den Druck auf die Entscheider so hoch aufzubauen, damit im nächsten Sommer auch der erste Bachelor-Studiengang planmäßig starten kann.