Künstler hat sich in Pottenstein verliebt

Von Ralf Münch
Der Künstler Heinz Volk malt ein Bild bei der Forellenräucherei in Pottenstein. Foto: Ralf Münch Foto: red

„Für mich kann es gar nicht bunt genug sein. Ich könnte mich in Farbe wälzen. Je bunter, poppiger, knalliger, desto besser“, sagt Heinz Volk und steht mit einem Pinsel in der Hand bei der Forellenräucherei in Pottenstein. Dort verschönert er die Wand einer Holzhütte mit einem großen Außengemälde.

 
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Volk, 1954 geboren, ist bildender Künstler, hat zwölf Semester an der Kunstakademie in Nürnberg Grafik und Malerei studiert und wohnt in Dietenhofen bei Ansbach. Er erzählt, dass seine Leidenschaft für die Fränkische Schweiz von Elisabeth Tauber, die früher die Galerie Tauber in Neudorf hatte,  geweckt wurde. Sie hat ihn die Fränkische Schweiz für sich endecken lassen. Vor etwa 30 Jahren war das.

Wände des Juramar gestaltet

Ein ganz unbeschriebenes Blatt ist der Künstler nicht. Er hat in Pottenstein etwa die Wände des Juramar gestaltet. Auch den Saunabereich - mit Motiven der Teufelshöhle aus Mosaiken. Dafür ist er mit dem Skizzenblock bei Führungen durch die Teufelshöhle gelaufen. „Der Höhlenührer hatte dann immer gerufen, wo ich bleibe. Aber es braucht halt ein wenig Zeit“, schmunzelt er.

Paravan aus Floatglas

Bei Bruckmayer war er auch schon tätig. Etwa an einer Außenwand direkt an der Hauptstraße oder beim Hotel Schwan. Und ein Kunstwerk, von dem er selber behauptet, es sei sein liebstes, steht im Felsenbad. Ein etwa zwei auf drei Meter großer Paravan aus Floatglas (ein Sicherheitsglas), das er dann akribisch bemalt hatte.

„Die Erschaffung des Adam“

Er ist nicht nur in Deutschland unterwegs. Er hatte auch schon Aufträge in Österreich oder Holland. Doch: „Meine Liebe zu Pottenstein ist da die größte.“ Er kann erzählen, dass es für einen Künstler heutzutage nicht mehr so einfach ist, über die Runden zu kommen. Auch wenn jemand wie er auch schon Kunstwerke teuer verkauft hatte. Etwa wie sein finanziell bisher größter Auftrag. Als er bei einem Milionär „Die Erschaffung des Adam“ von Michelango gemalt hatte - ein Jahr hatte es gedauert, bis er fertig war. Und bei Schoeller in Nürnberg hatte er das Foyer mit Wandmalereien, Spachtelmasse und Mosaiken gestaltet. Da gab es auch 100 000 Mark dafür. Und in Nürnberg in der Galerie „Zeitgeist“ stellt er auch seine Gemälde aus. Da wird dann auch eines mal für 6000 bis 7000 Euro verkauft. Aber das sind eben Seltenheiten.

Oft ein hartes Brot

„Das Problem ist, dass man als Künstler nie weiß, wie etwas ankommt. Ich muss ja auch von dem, was ich mache, leben können. Manchmal ist das schon ein hartes Brot.“ Er fügt hinzu, dass ohne Liebe, Geduld, Ausdauer, Kraft und den Glauben in seine eigene Kunst das alles nicht klappen würde. Ohne alle dem könne die Dame mit dem Namen „Kunst“ nicht aus einem Werk herausgekitzelt werden.

Vier verschiedene Fischarten

Volk ist ein Tüftler, wie er selber sagt. Oft arbeitet er mit Materialien und Farben, von denen er gar nicht weiß ob es überhaupt so klappt, wie er es sich vorstellt. Wie in diesem Fall bei der Forellenräucherei. Das Bild zeigt einen Wildbach - der, der direkt an der Forellenräucherei vorbei führt - natürlich nicht getreu, sondern künstlerisch interpretiert mit Felsformationen. Mit vier verschiedenen Fischarten. Eben die Fischarten, die auch genau hier auf dem Teller verkauft werden. Er hat hier mit Farben gearbeitet, mit denen er noch nie gearbeitet hatte. Es ist eingefärbtes Perlmuttpulver, das er in Kunstharz mischt.

Perlmuttpulver reflektiert das Sonnenlicht

„Das war eine Premiere für mich und ich war selber gespannt wie es wirken wird. Als ich ich dann davor saß und die Sonne darauf schien, war es genial. Denn das Perlmuttpulver reflektiert das Sonnenlicht und dann sieht es so aus, als ob sich das Wasser und die Fische bewegen“, ist er selber über seine Arbeit erstaunt.

Viel Zeit hat Volk nicht. Denn gleich muss er wieder weiter. In Pottenstein hat er schon wieder seinen nächsten Auftrag: Für ein Geschäft namens „Weihnachtsmarkt“ verschönert er alte Kellergewölbe. Mit einem Himmelsgewölbe, einer norwegischen Fjord-Schneelandschaft. Und kleinen Engeln, die im Hintergrund ihre Instrumente spielen.