Der Schaden liege bei 148 Milliarden Euro pro Jahr allein durch Cyberangriffe, also durch digitale Angriffe, sagte Rohleder. Vielfach stecke die organisierte Kriminalität dahinter, aber auch ausländische Geheimdienste. Es gebe überall Schwachstellen - das seien die Infrastruktur, die Institutionen und Mitarbeiter. Es werde zu wenig investiert in die Schulung von Teams.
"Mir ist es wichtig, dass wir die Cyberabwehr weiter stärken und weitere Instrumente schaffen, die es dem Bund erlauben, bei schweren Cyberangriffen schnell zu handeln und diese vor allem erfolgreich abzuwehren", sagte Faeser. Mit Blick unter anderem auf einen Cyberangriff gegen die SPD-Parteizentrale, den die Bundesregierung dem russischen Militärgeheimdienst zuordnet, betonte sie: "Wir werden uns vom russischen Regime keinesfalls einschüchtern lassen. Wir werden weiterhin alles tun, um unsere Demokratie zu schützen vor solchen russischen Cyberoperationen, und wir werden auch weiterhin die Ukraine massiv unterstützen."
BKA-Chef: Kriminelle nutzen KI für Phishing-Texte
Auch 2023 hätten Cyberkriminelle bewährte illegale Methoden weiterentwickelt, um in IT-Systeme einzudringen, sagte BKA-Chef Holger Münch. "Phishing hat beispielsweise im vergangenen Jahr quantitativ und qualitativ eine neue Dimension erreicht." Einerseits habe die Zahl registrierter Phishing-Webseiten weiter zugenommen, andererseits steige die Bedeutung Künstlicher Intelligenz. KI werde von Cyberkriminellen immer häufiger eingesetzt, um für ihre Phishing-Kampagne Texte zu generieren, die dann kaum noch sprachliche oder formale Fehler enthielten. "Und das macht es dann für die Angegriffenen schwerer, entsprechende Phishing-Mails und Webseiten auch zu erkennen", warnte Münch.
Phishing-Mails sollen die Opfer zum Herunterladen oder Anklicken von Schadsoftware verleiten. Dadurch wollen die Kriminellen an digitale Identitäten wie Passwörter, E-Mail-Adressen oder Bankdaten gelangen.