Wüst würdigt die Leistung der Karnevalisten
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der ebenfalls dabei ist, würdigt die Demo als „Riesenleistung des organisierten Karnevals“. Das Festkomitee hatte sie innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt. Nachdem der Rosenmontagszug wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal abgesagt worden war, wollten die Karnevalisten als kleinen Ersatz einen „Zoch“ mit Persiflagewagen im Stadion veranstalten. Doch als an Weiberfastnacht der russische Angriff auf die Ukraine begann, entschieden sie noch am selben Tag: Das können wir so nicht machen.
Stattdessen also eine Friedensdemo, unterstützt von zahlreichen Gruppen und Organisationen, etwa dem 1. FC Köln, Parteien, Verbänden und Gewerkschaften. Nach Schätzung des Festkomitees sind rund 250 000 Menschen dabei. Manche kommen mit Kostüm und manche ohne. Als einziger Wagen rollt ein blutiges Motiv zum Thema Ukraine mit: Es zeigt eine russische Fahne, die die Friedenstaube aufspießt.
Auch andere politische Wagen sind unterwegs
Die anderen Persiflagewagen sind auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt ausgestellt. Darunter sind zwei weitere Wagen zu Putin, aber auch Motive zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, zum Klimawandel und zum Streit der Unionsparteien im Bundestagswahlkampf.
Doch bis der schier endlose Demo-Zug die teilweise entlang der Strecke ausgestellten Wagen passiert, dauert es. Die riesige Menge kommt einfach nicht voran, denn aus der Gegenrichtung strömen derart viele Menschen heran, dass die Severinstraße verstopft und der Zug blockiert ist. Die „Blauen Funken“, die die Demonstration eigentlich anführen sollen, sind irgendwo in der Mitte des Gedränges vorübergehend steckengeblieben.
Die Enge ist ungewohnt. Und so manchem wird zwischendurch etwas unwohl zumute, denn schließlich ist Corona noch nicht vorbei. Für die Teilnehmer gilt Maskenpflicht - fast alle halten sich daran.