Vereine müssen für die Nutzung der vom Landkreis Bayreuth betriebenen Sporthallen bald in Bayreuth doppelt und in Pegnitz dreifach so viel zahlen wie bisher. Das hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
Betroffen sind die zwei Turnhallen an der Johannes-Kepler-Realschule in Bayreuth und die Turnhalle der Staatlichen Realschule in Pegnitz. Dort soll die Nutzung für Vereine oder Sportgruppen ab Oktober jeweils zwölf Euro pro Stunde kosten. Zudem sprach sich der Kreisausschuss dafür aus, für das Spielen auf dem Rasenplatz der Kepler-Realschule 100 Euro pro Jahr zu verlangen.
Der jetzige Beschluss geht zurück auf einen Hinweis des Rechnungsprüfungsausschusses. Der hatte bereits bei der Prüfung des Kreishaushaltes für die Jahre 2015 bis 2019 festgestellt, dass es laut eines Urteils des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs (BayVGH) aus dem Jahr 2005 nicht zu den Aufgaben des Landkreises gehöre, Sportförderung durch eine unentgeltliche oder verbilligte Überlassung von Schulsportanlagen zur außerschulischen Nutzung zu betreiben. Deshalb seien Zusatzkosten „soweit wie möglich durch Einnahmen zu decken“, befand der Rechnungsprüfungsausschuss. Er empfahl: Der Landkreis sollte zunächst die auf die Sporthallen entfallenden Kosten ermitteln. Die nutzungsabhängigen Kosten – etwa für Heizung, Strom oder Reinigung – seien im Verhältnis der Nutzungszeiten der schulischen und der außerschulischen Nutzung zuzuordnen.
Seit 2013 kostet eine Stunde in der Pegnitzer Realschulturnhalle vier und in den Bayreuther Turnhallen sechs Euro. Eine Berechnung hat nun ergeben, dass das nicht reicht, um die Kosten zu decken. Dafür müssten es zwölf Euro sein, heißt es in den vom Landratsamt veröffentlichten Unterlagen zur Kreistagssitzung. Für die Berechnung seien die Kosten des Jahres 2019 herangezogen worden, da die Corona-Jahre 2020 und 2021 keine belastbare Grundlage liefern könnten.
Erstmals befasste sich der Kreisausschuss am 14. November 2022 mit dem Thema. Da zunächst noch eine Rücksprache mit den betroffenen Vereinen gehalten werden sollte, wurde der Tagesordnungspunkt damals aber vertagt. Am 30. November seien die Vereine durch ein Schreiben über die Gebührenerhöhung informiert worden. Acht Vereine hätten sich beim Landratsamt zurückgemeldet. Sechs hätten die neuen Preise nachvollziehen können, schreibt die Behörde.
Auf Nachfrage sagt Karen Görner-Gütling, Pressesprecherin des Landratsamtes: „In den Turnhallen sind etwa 25 Vereine eingemietet.“ Die Benutzung erfolge hauptsächlich in den Abendstunden. Ausgeübt würden zum Beispiel Basketball, Fußball, Handball, Volleyball, Betriebssport und Kinderturnen. Welche Vereine die Hallen im Einzelnen nutzen, sagt Görner-Gütling mit Verweis auf den Datenschutz nicht.
Der Landkreis Bayreuth plant durch die Gebührenerhöhung mit jährlichen Mehreinnahmen von rund 12.650 Euro. Der Beschluss für eine neue Gebührensatzung fiel im Kreistag am Freitag einstimmig.
