Krebs-Vorsorge Früherkennung kann Leben retten

  Foto: Jochen Tack/Jochen Tack

Wird Krebs rechtzeitig erkannt, steigen die Heilungschancen. Doch seit Corona gehen weniger Menschen zur Vorsorge. Ein neues Online-Tool soll helfen, den inneren Schweinehund zu überwinden.

 
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Im Kampf gegen Krebserkrankungen sind Vorsorgeuntersuchungen ein wesentlicher Faktor. Gerade deshalb wäre eine höhere Nachfrage aus Sicht der Krankenkasse AOK wünschenswert. Auch im Landkreis Kulmbach nahmen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 weniger Versicherte die Krebsvorsorge in Anspruch. „Bei manchen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen sehen wir – wie schon 2020 und 2021 – im Landkreis Kulmbach weiterhin eine geringere Teilnahme als vor der Pandemie“, sagt Markus Rother, stellvertretender Direktor der AOK Bayreuth-Kulmbach.

Laut einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) trifft dies auf zwei Vorsorgeuntersuchungen zu: Im Landkreis Kulmbach zeigten sich bei den AOK-Versicherten rückläufige Zahlen bei der Vorsorge von Hautkrebs (minus 9,1 Prozent) und Brustkrebs (minus 3,9 Prozent). „Doch bei anderen Vorsorgeangeboten hat das Interesse unserer Versicherten das Vor-Corona-Niveau bereits leicht übertroffen“, erklärt Rother. Das trifft auf die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (plus 1,8 Prozent) und die Vorsorgeuntersuchungen der Prostata (plus 3,8 Prozent) zu.

Zum Vergleich: Bayernweit gab es 2022 einen Rückgang der Vorsorgezahlen bei Hautkrebs (minus 9,6 Prozent gegenüber 2019), Gebärmutterhalskrebs (minus 7,3 Prozent) und den Vorsorgeuntersuchungen der Brust (Mammografie: minus 7,3 Prozent) und der Prostata (minus 2,2 Prozent).

Damit ist die Krebsvorsorge im Landkreis Kulmbach 2022 etwas weniger stark zurückgegangen als im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2021 gab es nur noch einen Rückgang bei der Früherkennung von Brustkrebs (minus 6,2 Prozent) und von Hautkrebs (minus 3 Prozent). An der Vorsorge von Gebärmutterhalskrebs (plus 0,2 Prozent) und von Prostatakrebs (plus 2,8 Prozent) nahmen dagegen mehr Versicherte teil als noch 2021. Nur bei der Darmkrebsvorsorge verzeichnet die AOK regional und in ganz Bayern konstante Teilnahmeraten.

Insgesamt nehmen allerdings noch immer weit weniger als die Hälfte der berechtigten Versicherten die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. „Obwohl Bayern bei der Darmkrebsvorsorge im Zehn-Jahres-Vergleich bundesweit zu den Ländern mit den höchsten Teilnahmezahlen gehört, erreichen wir auch hier im Durchschnitt die 50-Prozent-Marke nicht“, bedauert Markus Rother.

Zum Tag der Krebsvorsorge am 28. November möchte die AOK daher verstärkt für die Früherkennung sensibilisieren. Erfahrungsgemäß erhöht Vorsorge die Heilungsrate, da Tumore in früheren Stadien entdeckt und besser behandelt werden können. „Das kann Leben retten“, bekräftigt Rother. Um die Öffentlichkeit noch besser rund um die Krebsvorsorge zu informieren, bietet die AOK den „Vorsorg-O-Mat“ an. Nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht erfährt man, welche Krebs-Früherkennungs-Untersuchungen anstehen.

www.aok.de/tagderkrebsvorsorge.

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