Kommentar zur Darts-WM Clemens ist der neue Nowitzki

Er war eine Nummer zu groß und beendete den WM-Finaltraum von Darts-Deutschland und Gabriel Clemens (links): Michael Smith. Foto: /IMAGO/Shaun Brooks

Der Dartsprofi wird zum Pionier seiner Sportart in Deutschland, wie es vor ihm bereits die Basketballikone war, findet unser Redakteur Christian Dreßel.

 
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Durch seinen grandiosen Lauf bis ins Halbfinale der PDC-Darts-Weltmeisterschaft wird Gabriel Clemens nicht nur zum Rekordbrecher am Fließband – er erinnert damit auch an Dirk Nowitzki, der den Blick auf seine Sportart in Deutschland ebenfalls revolutioniert hat. Klar, mit den Errungenschaften der Basketballlegende kann der saarländische Dartsprofi (noch) nicht mithalten. Er ist aber schon jetzt Vorbild für unzählige Nachwuchstalente, die ihn in Zukunft unbedingt nachahmen wollen. Was Becker für Tennis oder eben Nowitzki für Basketball war, kann und wird Clemens für Darts sein. Durch die Heldentaten des Würzburgers in der NBA und im Nationaltrikot hat sich die Sportart Basketball hierzulande unheimlich weiterentwickelt. Darts-Deutschland wird ebenso bald unbekannte Höhen erreichen. Nur drei heimische Starter wie bei dieser WM wird es mit Sicherheit bald nicht mehr geben.

Nicht nur sportlich ähnelt Clemens seinem Pendant Nowitzki: Beide gelten auch als absolute Sauber- und Sportsmänner. Während andere Konkurrenten wie Clemens Viertelfinal-Gegner Gerwyn Price nicht nur Dartpfeile ins Board, sondern auch Giftpfeile Richtung ihrer Rivalen werfen, verzichtet der bodenständige Saarländer komplett auf Provokation oder Verbalangriffe und macht damit beste Werbung für die Heimat. Den Titel des neuen Nowitzkis hat Clemens schon. Die Pokale an der Dartscheibe werden folgen.

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