Kommentar zum Rosenthal-Schloss Auf die Blume konzentrieren

  Foto: /Miedl

Was hilft der Stiftung Kulturerbe ein Verein, der sich zerfleisch­t? Kaum jemand weiß so viel über das Schloss und das Leben des Unternehmers, Politikers und Kunstsammlers Philip­ Rosenthal wie die Mitglieder des Fördervereins Schloss Erkersreuth.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Philip Rosenthal, der Pop-Star des Porzellans, liebte nicht nur weißes Gold, sondern er kreierte auch gerne weise Sprüche:

 „Das Leben ist eine Bergwiese: voll von schönen Blumen und von Kuhfladen. Glück oder Unglück ist nur die Frage, was man mehr anschaut.“

Aktuell wirkt es, als betrachte der Förderverein Schloss Erkersreuth lieber Kuhfladen. Statt alle Kräfte zu bündeln, um das frühere Wohnhaus des Selber Porzellankönigs Philip Rosenthal erblühen zu lassen, entledigt man sich auf unschöne Weise eines verdienten Mitglieds und spaltet so den Verein.

Das ist umso unverständlicher, weil sich mit der Stiftung Kulturerbe Bayern ein neuer Besitzer gefunden hat, der die kühnsten Träume des Fördervereins übertrifft. Denn diese Stiftung erfüllt exakt, was der Förderverein bei seiner Gründung bezweckte: Sie will das wertvolle Barockschloss mit modernen Design-Elementen fachgerecht erhalten und öffentlich zugänglich machen.

Fakt ist: Auch dank des Fördervereins ist es gelungen, dieses einzigartige Schmuckstück im vergangenen Jahr in sehr gute Hände zu vermitteln. Dieses Ziel ist nun erreicht – jetzt gilt es, die schöne Hülle mit Leben zu erfüllen.

Doch was hilft der Stiftung Kulturerbe ein Verein, der sich zerfleischt? Kaum jemand weiß so viel über die schillernde Vita des Unternehmers, Politikers und Kunstsammlers Philip Rosenthal wie die Porzellanexperten des Erkersreuther Fördervereins. Statt weiter Kuhfladen anzuschauen, sollten die Mitglieder lieber dafür sorgen, dass die wunderschöne Schloss-Blume prachtvoll wächst und gedeiht.     

Zum Artikel: Rosenthal-Schloss ErkersreuthHinter der Schloss-Kulisse kracht’s >>> 

Autor

Bilder