Energiepolitik hat sehr wenig mit grünen Spinnereien zu tun, Energiepolitik ist vor allem eines: knallharte Wirtschaftspolitik. Denn in der Industriegeschichte mag sich technologisch vieles gewandelt haben, aber eines ist immer gleich geblieben – Betriebe siedeln sich dort an, wo es Energie in Hülle und Fülle gibt. Ohne Störungen und zu günstigen Preisen. Aber wird das in Zukunft in Bayern noch der Fall sein? Oder spielt bald im Norden Deutschlands die Musik, weil es dort den günstigen Windstrom in Hülle und Fülle gibt? In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Stimmen laut, die davor warnten, dass Bayern mit dem zögerlichen Ausbau der erneuerbaren Energien seine Zukunft verspielt. Es war höchste Zeit, dass sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die Staatsregierung klar zum massiven Ausbau der erneuerbaren Energien bekennen, dass sie sich eindeutig für eine umweltfreundliche Energieerzeugung vor Ort aussprechen. Dass ihre Überlegungen aber weder überambitioniert noch revolutionär sind, zeigt schon allein der Bereich Photovoltaik: Es ist mehr als traurig, dass es erst Putins Eskalation bedurfte, damit in Bayern alle staatlichen Gebäude mit PV-Anlagen ausgestattet werden. Das könnte man schon seit Jahren haben.