Corona breitet sich aggressiv aus, aber die Wirtschaft läuft noch relativ rund. Kleine Einzelhändler, Reisebüros oder Gaststätten plagen Zukunftsängste; die Auftragsbücher der Industrie sind gefüllt. Und so werden Virus und Lockdown noch mehr Wunden reißen, während die Wirtschaft das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,7 Prozent steigern soll, so die Prognose der führenden Institute. Die Börse sieht das ähnlich, hat sich auf hohem Niveau stabilisiert und wartet auf einen kräftigen Aufschwung im zweiten Halbjahr. Corona mag etwas länger dauern als gedacht, doch danach lösen sich Konsumstaus auf, steigt die Nachfrage. Das könnte die Preise treiben, die im März mit 1,7 Prozent Inflation schon deutlich angezogen haben. Wenn immer mehr Geld immer mehr Nachfrage erzeugt, dann wird es teurer. Eigentlich will die EZB die Teuerung bei rund zwei Prozent deckeln. Doch höhere Zinsen gegen eine steigende Inflation lassen die hohen Schulden kaum zu. Die Zinsfalle, in die die Zentralbanken getappt sind, lässt sich nicht lösen.